Standortwechsel

Nur o2 reserviert Festnetznummern bei Verlagerung der Homezone

D-Netz-Kunden mit Festnetznummer verlieren alte Nummer bei Umzug
Von Thorsten Neuhetzki

Die Zuhause-Produkte der drei Netzbetreiber o2, T-Mobile und Vodafone haben gegenüber einem klassischen Festnetzanschluss einen entscheidenden Vorteil: Die Kunden können selbst entscheiden, wo sie unter ihrer Festnetzrufnummer erreichbar sein wollen. Das kann die Arbeit, das eigene Zuhause, aber auch die Lieblingskneipe oder der Stadtpark sein. Viele Kunden wollen diese Homezone auch mitnehmen in den innerdeutschen Urlaub, etwa um auf Rügen oder Sylt günstig telefonieren und eventuell sogar die gebuchte Flatrate nutzen zu können. Das Problem: Mit der Verlagerung der Heimatzone in eine andere Region geht zumeist die bisherige Festnetznummer verloren.

Bei T-Mobile verliert der Nutzer von T-Mobile@home seine alte Festnetzrufnummer nach der Verlegung der @home-Zone in ein anderes Ortsnetz sofort nach der Umsetzung der Verlegung. Eine Übergangsfrist oder gar eine Möglichkeit, die Rufnummer nach einer Zeit zurück zu bekommen, gibt es nicht. Ähnliches gilt auch für Vodafone. Immerhin gibt es hier nach Angaben eines Sprechers die Möglichkeit, durch den Umzugsservice noch zwei Wochen unter der alten Rufnummer erreichbar zu sein. Doch auch diese verfällt dann und kann nicht erneut zugeteilt werden.

"Homezone-Hopping" kostet 20 Euro

Kundenfreundlicher verhält sich hier o2, die bereits seit 1999 mit Genion ein Produkt mit einem Zuhause-Bereich anbieten. Hier können die Kunden bis zu 95 Tage nach dem Wechsel der Homezone die alte Rufnummer zurück bekommen. "Wir reservieren o2-eigene Nummern für den Kunden automatisch in einem Quarantänezustand", sagt Nadine Kleinert, Pressesprecherin des Münchener Anbieters. Erst dann werde die Festnetznummer wieder für andere Kunden freigegeben. Bis zu diesem Zeitpunkt kann der Kunde seine alte Nummer wiederbekommen. Allerdings ist diese Zuordnung der alten Nummer beim Homezone-Wechsel nicht über das Internet möglich und wird somit mit 12,50 Euro in Rechnung gestellt. War die Festnetznummer allerdings eine portierte Rufnummer, so geht diese direkt an den ursprünglichen Carrier zurück, der dem Kunden die Rufnummer zugeteilt hatte.

Ob sich der Wechsel der Homezone für einen kurzen Urlaub für den Kunden lohnt, bleibt am Ende ein Rechenexempel. Bedenken muss man, dass jeder Homezone-Wechsel Geld kostet. Der Wechsel an den Urlaubsort lässt sich über das Online-Portal für 7,50 Euro realisieren, der Umbuchen zurück in die alte Region muss über die Kundenbetreuung für 12,50 Euro realisiert werden. Somit fallen Kosten von insgesamt 20 Euro an. Anders sieht es aus, wechselt der Kunde etwa für ein Praktikum oder aus anderen Gründen für längere Zeit den Hauptstandort. Hier kann sich ein solches "Homezone-Hopping" durchaus rechnen.