Bilanz

ComBOTS rutscht noch tiefer in die roten Zahlen

Umsatz verharrt weiter bei null Euro
Von dpa / Björn Brodersen

Die ComBOTS AG ist im zweiten Quartal wegen gestiegener Kosten für Forschung und Entwicklung noch tiefer in die Verlustzone gerutscht und hat weiter nichts erlöst. Der Verlust sei von 4,6 Millionen Euro im ersten Quartal auf 9,3 Millionen gestiegen, teilte das im TecDAX notierte Unternehmen heute in Karlsruhe mit. Damit habe der Halbjahresverlust auf 13,9 Millionen Euro nach einem Gewinn von 3,4 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum betragen. Der Umsatz verharrte weiter bei null Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2005 erlöste ComBOTS noch rund 400 000 Euro.

Die ComBOTS AG ist die Nachfolgerin der Web.de AG, die nach dem Verkauf des gleichnamigen Webportals an United Internet ihren Namen geändert hatte. Mit dem Verkauf des überaus erfolgreichen Portals erlöste ComBOTS fast 200 Millionen Euro sowie knapp zehn Prozent am Internetdienstleister United Internet, dessen Marktwert zuletzt auf rund 2,5 Milliarden Euro kam.

Hoffnungen ruhen auf neuer Internetkommunikations-Software

Großer Hoffnungsträger für den Karlsruher Software-Entwickler ist ein neues Produkt im Bereich Internetkommunikation. Bei der "Weltneuheit" handelt es sich um eine neue Computersoftware, die auf spielerische Weise die Online-Kommunikation für Technik-Laien vereinfachen soll. Das neue Produkt mit dem Namen ComBOTS soll ab 1. September auf dem Markt sein. Es kann neben Texten auch alle anderen Daten wie Fotos, große Dokumente, Sprachmitteilungen oder Video-Clips mit einem Mausklick in Sekundenschnelle problemlos versenden. Man sehe sich bei der Einführung des neuen Angebots in einer Art Marathonlauf. Hier sei langer Atem gefragt, sagte ein ComBOTS-Sprecher heute.

Einige Analysten scheint die Neuentwicklung noch nicht restlos überzeugt zu haben. Die Aktie verlor seitdem knapp ein Fünftel an Wert und damit deutlich stärker als United Internet und der TecDAX.

ComBOTS verpflichtete während des zweiten Quartals 54 neue Mitarbeiter und konnte damit die meisten der für 2006 geplanten Stellen bereits im ersten Halbjahr besetzen. Ende Juni beschäftigte das Unternehmen nach eigenen Angaben 153 Mitarbeiter. Es verfügt über liquide Mittel in Höhe von 450 Millionen Euro (Ende 2005: 439 Millionen Euro). Diese seien aufgeteilt in 190 Millionen Euro in bar sowie 260 Millionen Euro aus der 9,31-prozentigen Beteiligung an United Internet. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 443 Millionen Euro notiert das Unternehmen unter dem Wert seiner liquiden Mittel.