Leitlinien

Microsoft will bei nächster Windows-Version mehr Wettbewerb

Softwarekonzern stellt Leitlinien für Vista-Version vor
Von AFP / Björn Brodersen

Beim Start der nächsten Version seines Betriebssystems Windows will der US-Softwarekonzern Microsoft sich stärker dem Wettbewerb mit Konkurrenten stellen. Microsoft-Anwalt Brad Smith stellte zwölf Leitprinzipien für das neue Windows Vista vor. Sie machen Zugeständnisse in drei Schlüsselbereichen, in denen sich Microsoft in den vergangenen Jahren den Zorn von Verbrauchern und Wettbewerbshütern zuzog.

So will der Konzern es PC-Herstellern und Verbrauchern erleichtern, mit Vista auch Software-Programme zu kombinieren, die nicht von Microsoft hergestellt wurden. Außerdem sollen unabhängige Programmierer entscheidende Informationen erhalten, um Software zu schreiben, die auf Windows laufen kann. Zudem soll es möglich werden, dass Software künftig auf verschiedenen Plattformen läuft. Die Windows-Version Vista soll im kommenden Jahr auf den Markt kommen.

Microsoft steht weltweit im Visier der Wettbewerbshüter. Den wohl härtesten Kampf liefert sich das Unternehmen mit der Europäischen Union. Im März 2004 verhängte die Brüsseler Behörde gegen Microsoft mit fast einer halben Milliarde Euro die höchste jemals ausgesprochene Geldbuße. In der vergangenen Woche kam nochmals ein Zwangsgeld von rund 280 Millionen Euro hinzu. Microsoft koppelte über Jahre seine Programme eng an das Windows-Betriebssystem, das auf 90 Prozent aller PCs weltweit läuft. Damit hatte die Konkurrenz oft kaum noch eine Chance, eigene Programme für Windows bei den Verbrauchern durchzusetzen.