Mitschneiden

Worte für die Ewigkeit: Gespräche lassen sich einfach aufzeichnen

Egal ob Festnetz, Handy oder VoIP: Lösungen sind bereits oft integriert
Von Steffen Prey

Viele wichtige Dinge werden heutzutage am Telefon besprochen. Mit der zunehmenden Kommunikation wächst auch der Wunsch vieler Kunden, Gespräche aufzeichnen und so dauerhaft festhalten zu können. Gerade bei Businesskunden zählt die sogenannte Memo-Funktion zu einem der wichtigsten Kaufargumente für ein Handy. Mit vielen Mobiltelefonen lassen sich sowohl eigene Sprachmitteilungen als auch komplette Telefonate mitschneiden. Nicht nur die eigene, sondern auch die Stimme des Gegenübers werden hierbei archiviert. Mit dem verfügbaren Speicherplatz steigt auch die Aufnahmekapazität eines mobilen Endgerätes.

Um dennoch Platz zu sparen, bedienen sich Hersteller wie Nokia und Sony Ericsson spezieller Komprimierungsverfahren. Bei den aufgenommenen Soundclips setzen sie auf das audio/amr-Format. Dieser Dateityp wird auch häufig bei MMS verwendet. Wer sich die Aufnahmen auf seinem PC anhören möchte, kann sich entsprechende Player und Plugins kostenlos herunterladen. Der RealPlayer führt beispielsweise ein automatisches Update durch, wenn man versucht, die Dateien abzuspielen.

Eines haben die modernen Lauschangriffe jedoch alle gemeinsam, heimlich dürfen Sie nicht erfolgen. Alle Gesprächsteilnehmer müssen vor dem Beginn über den Mitschnitt informiert werden und zustimmen. Passiert das nicht, macht sich der Aufnehmer strafbar und muss mit empfindlichen Strafen rechnen. Die Handyhersteller sichern sich deshalb ab. Ist die Record-Funktion während einer bestehenden Verbindung aktiv, hören alle Beteiligten in regelmäßigen Abständen einen Ton, der den Mitschnitt signalisiert. Je nach Gerät hört man diesen bei der späteren Wiedergabe nicht mehr.

Mit einem Klick für immer auf der Festplatte

Im Festnetz und bei VoIP-Verbindungen sind die Möglichkeiten der Archivierung von Anrufen noch vielfältiger. Hersteller wie Siemens bieten seit langem Telefone und Anlagen an, die entsprechende Funktionen unterstützen. Hat man die Basisstation mit dem eigenen Rechner verbunden, lassen sich die Daten leicht auslesen und abspeichern. Zum Teil wird hier auf qualitätsmindernde Komprimierungsverfahren verzichtet.

Das wirkt sich natürlich auf die Gesamtkapazität aus. Am Einfachsten wird der Mitschnitt, wenn man mit einer ISDN-Karte direkt über seinen PC telefoniert. Kartenhersteller wie AVM liefern komfortable Softwarelösungen für die Telefonie über den Rechner gleich mit. Das Programm FRITZ!fon unterstützt neben den gängigen ISDN-Merkmalen auch die Memo-Funktion. Die Aufnahmequalität hängt aber nicht nur von der verwendeten Software ab. Auch die eingesetzte Hardware spielt eine große Rolle. Soundkarte und Mikrofon sollten perfekt aufeinander abgestimmt sein. Um störende Echos zu vermeiden, empfiehlt sich der Einsatz eines Headsets.

Bei der Wahl der Qualitätsstufe sollte neben dem Speicherplatzbedarf auf der Festplatte auch die Quelle der Aufnahme bedacht werden. Handelt es sich um eine übliche Telefonverbindung, ist man anders als bei der VoIP-Telefonie äußerst begrenzt, was das Klangspektrum anbetrifft. Die herkömmliche Telefontechnik arbeitet nämlich lediglich in einem akustischen Frequenzbereich zwischen 300 Hz und 3 kHz. Selbst die hochwertigste Aufnahmesoftware kann daran natürlich nichts ändern.

Auch die Ein- und Ausgänge der eigenen Soundkarte und das verwendete Mikrofon sind wichtig. Stimmt die Hardware, kann man sich selbst bei der Wiedergabe der Aufzeichnung in bester Stereoqualität hören. Der Gesprächspartner wird hingegen, bedingt durch das normale Telefonnetz, immer etwas gedämpft klingen.

Die beste Qualität wird mit VoIP-Telefonie zwischen zwei Rechnern erreicht

Ein wirklich ausgewogenes Klangniveau auf beiden Seiten erzielt man am Einfachsten durch VoIP-Telefonie. Programme wie Skype und GoogleTalk nutzen den gesamten akustischen Frequenzbereich aus. Mit Hilfe stereofähiger Peripheriegeräte und einer schnellen Internetverbindung können hochwertige Aufnahmen leicht angefertigt werden.

Interessant ist allerdings, dass die Aufnahmefunktion in der eigentlichen VoIP-Telefoniesoftware bisher häufig fehlt. Bei Skype und GoogleTalk sucht man sie vergeblich. Im Netz gibt es jedoch für VoIP-Aufnahmen jede Menge leicht verständliche Software. Der HotRecorder [Link entfernt] unterstützt sogar mehrere VoIP-Plattformen und ist sehr zu empfehlen. Es gibt ihn als eingeschränkte Light-Version kostenlos zum Download. Wer den vollen Funktionsumfang nutzen möchte, muss ungefähr 15 US-Dollar bezahlen.