Aufspaltung

Deutsche Telekom will sich nicht aufspalten lassen

Unternehmen sieht ausreichend hohe Wettbewerbsintensität im Markt
Von ddp / Ralf Trautmann

Die Deutsche Telekom hat sich gegen eine von der EU-Kommission ins Spiel gebrachte Aufspaltung der europäischen Telekommunikationsriesen ausgesprochen. Man sehe keine Veranlassung für eine Diskussion um eine Trennung zwischen den Netzen und den darüber erbrachten Diensten, sagte ein Sprecher des Bonner Konzerns heute auf Anfrage.

Das Unternehmen reagierte damit auf Äußerungen von EU-Kommissarin Viviane Reding. Diese hatte am Vorabend den Gedanken einer "strukturellen Separierung" aufgeworfen. Darin sehe sie ein Mittel zur Behebung von Wettbewerbsproblemen.

Die Deutsche Telekom kann solche Schwierigkeiten nach den Worten des Sprechers nicht erkennen. "Der Markt ist ganz im Gegenteil gekennzeichnet durch eine äußerst hohe Wettbewerbsintensität", sagte er. Die EU-Kommission habe selbst noch im Februar dieses Jahres ein überaus positives Bild der Markt- und Wettbewerbsentwicklung in Europa gezeichnet.

Reding hatte in einer Rede vor dem deutschen Branchenverband Bitkom in Brüssel an die Zerschlagung des US-Telefonkonzerns AT&T vor rund 20 Jahren erinnert. Die Folge sei, dass es in den USA heute einen Infrastrukturwettbewerb auf dem Breitbandmarkt mit zwei verschiedenen Zugangsmöglichkeiten gebe. 38 Prozent der Kunden könnten DSL-Netze der Telekommunikationsanbieter nutzen, während 55 Prozent Zugang über Fernsehkabel hätten. In der EU werde hingegen die DSL-Technik von über 80 Prozent der Nutzer verwendet.