Einigung

Siemens-Telefonsparte: Keine Arbeitsplatzgarantien mehr

Tarifeinigung auch für Siemens-Telefonsparte in Bocholt
Von dpa / Björn Brodersen

Der Elektrokonzern Siemens und die IG Metall haben eine Tarifeinigung für rund 1 700 Beschäftigte der Siemens-Telefonsparte in Bocholt erzielt. Für die Beschäftigten der Siemens Home and Office Communication Devices GmbH & Co. KG in Bocholt, die beispielsweise Schnurlostelefone herstellen, soll demnach der seit 2004 geltende Ergänzungstarifvertrag bis Ende dieses Jahres verlängert werden, teilten Unternehmen und IG Metall heute in Bocholt mit. Die darin enthaltene Zusage zum Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen sei allerdings nicht fortgeschrieben worden, sagte eine Unternehmenssprecherin heute in München. "Wir haben mit der Verlängerung keine weiteren Arbeitsplatzgarantien verbunden."

Die Tarifeinigung sieht vor, dass die Beschäftigten einen Sockelbetrag in Höhe von 850 Euro bei Vollzeitbeschäftigung vom 1. Oktober 2005 bis 31. Dezember dieses Jahres im Rahmen einer leistungs- und ergebnisorientierten Komponente erhalten. Darüber hinaus sei die Anhebung der Spätarbeitszuschläge auf das Niveau des Flächentarifvertrags ab 1. Juli 2006 vereinbart worden, hieß es.

Verhandlungen gehen weiter

Der Ergänzungstarifvertrag war 2004 für Bocholt sowie für die frühere Siemens-Handy-Fertigung in Kamp-Lintfort vereinbart worden, die mittlerweile zum taiwanischen Mobilfunkkonzern BenQ Mobile gehört. Neben einer Verlängerung der Wochenarbeitszeit auf 40 Stunden ohne Lohnausgleich sah der Ergänzungstarifvertrag unter anderem auch eine Umwandlung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes in eine erfolgsbezogene Jahreszahlung vor. Außerdem hatte Siemens den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen während der Laufzeit des Vertrags bis 30. Juni dieses Jahres zugesichert.

Verhandlungen für weitere Regelungen ab 2007 seien bereits aufgenommen worden, sagte die Unternehmenssprecherin. Auch BenQ Mobile hatte sich vor wenigen Tagen mit der IG Metall auf eine Verlängerung des Ergänzungstarifvertrages für die knapp 1 900 Beschäftigten in Kamp-Lintfort geeinigt.