Streit II

Bundesliga-Rechte: Nun gehts vor's Kartellamt

Breko-Verband bemängelt Wettbewerbsblockade für Telekom-Wettbewerber
Von Thorsten Neuhetzki

Glaubte man vor einer Woche noch, mit der Erklärung der Telekom, auf IPTV via Satellit verzichten zu wollen, sei das Bundesliga-Rechte-Chaos der vergangenen Monate vom Tisch, so wird man heute eines Besseren belehrt. Der Streit um die Übertragungsrechte geht weiter. Dieses Mal allerdings geht es nicht um Premiere und den Kampf, die Spiele trotz verlorener Rechte zeigen zu können. Vielmehr haben die Mitbewerber der Telekom Protest angemeldet.

Wie die Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) heute berichtet, hat der Bundesverband Breitbandkommunikation, kurz Breko, in einem Brief an das Kartellamt von einer missbräuchlichen Weise der Telekom gesprochen, andere Telekommunikationsunternehmen vom Zugang zu Bundesligainhalten fernzuhalten. Hierdurch werde die marktbeherrschende Stellung der Telekom auf dem Anschlussmarkt verstärkt, hieß es weiter.

Hintergrund ist ein Deal der Deutschen Telekom mit der DFL und dem Pay-TV-Rechte-Inhaber arena [Link entfernt] . Der Handel sieht unter anderem vor, dass die Telekom auf die Übertragung von IPTV via Satellit und Kabel verzichtet, im Gegenzug aber arena auf ihr Recht auf IPTV-Übertragung verzichtet. In der Folge haben die Telekom-Konkurrenten wie HanseNet keine Chance, die Bundesliga per IPTV zu zeigen. Arena hätte seine IPTV-Lizenz unter Umständen an alternative Anbieter sublizenziert. Bei der Telekom darf das als unwahrscheinlich eingeschätzt werden.

Das Kartellamt will nach Angaben der FTD die Anschuldigungen untersuchen. Aufgrund des baldigen Starts der Bundesliga im August wolle man den Vorgang "zügig vorantreiben".