Fusion

Gericht weist Klagen gegen freenet/mobilcom-Fusion zurück

Im August wird über sofortige Freigabe der Verschmelzung entschieden
Von ddp / Thorsten Neuhetzki

Das Landgericht Hamburg hat drei Klagen von Aktionären des Internetunternehmens freenet gegen die Fusion mit der Muttergesellschaft mobilcom abgewiesen. Über einen Antrag von freenet auf sofortige Freigabe der Verschmelzung solle am 2. August befunden werden, sagte ein Justizsprecher in Hamburg. Die im vergangenen Jahr beschlossene Fusion liegt wegen der Klagen auf Eis.

Gegen das Projekt liegen außerdem 14 Klagen von Aktionären des Mobilfunkanbieters mobilcom vor. Im Fall einer Abweisung hat mobilcom ebenfalls einen Antrag auf sofortigen Vollzug der Fusion gestellt. Hierüber soll am 20. Juni vor dem Landgericht Kiel verhandelt werden. Die Kammer dort hatte im Vorfeld Bedenken gegen den Freigabeantrag geäußert.

Der Vorstandsvorsitzende beider Unternehmen, Eckhard Spoerr, hatte betont, dass ein Verzug der Verschmelzung erhebliche finanzielle und auch strategische Nachteile für die Gesellschaften bedeute. Allein der bezifferbare Vermögensschaden belaufe sich auf mindestens 20 Millionen Euro pro Jahr.

Für den Fall, dass den Anträgen auf Eintragung der Fusion ins Handelsregister nicht stattgegeben werde, schloss er ein Scheitern des Projekts nicht aus. Eine jahrelange Hängepartie, in der mobilcom und freenet über Jahre blockiert sein würden, erscheine ihm kritisch, sagte der Manager der Nachrichtenagentur Dow Jones. Spoerr sieht aber auch Entfaltungsmöglichkeiten für beide Unternehmen, falls sie allein weitermachen müssten.