entschieden, Teil 1

Mobilcom-Aktionäre stimmen Fusion mit freenet.de zu

99 Prozent des anwesenden Kapitals stimmen "pro Fusion"
Von AFP / dpa /

Die Aktionäre der mobilcom AG haben der Fusion mit der Tochter freenet.de zugestimmt. Das Vorhaben sei von 99 Prozent des anwesenden Kapitals angenommen worden, teilte die Gesellschaft am späten Mittwochabend nach der zweitägigen, außerordentlichen Hauptversammlung in Hamburg mit. Die mobilcom AG werde nun den Freenet-Aktionären ein Umtauschangebot für ihre Aktien vorzulegen. Eine Freenet-Aktie soll dabei 1,15 Mobilcom-Aktien entsprechen.

Mobilcom hält derzeit einen Anteil von 50,4 Prozent an Freenet. Mobilcom und Freenet sollen zunächst zur Telunico verschmolzen werden, bevor diese später in Mobilcom-Freenet AG umbenannt wird. Die Mobilcom-Führung verspricht sich von der Fusion Kosteneinsparungen. Zudem locken stille Reserven bei Freenet in Höhe von bis zu einer Milliarde Euro.

Der Mobilfunkprovider mobilcom will durch die Übernahme von freenet zum größten Telekom-Komplettanbieter nach der Deutschen Telekom aufsteigen.

Befürchtungen der Gewerkschaft und Belegschaft

Die Gewerkschaft IG Metall und die Belegschaft fürchten allerdings, dass der Mobilcom-Großaktionär Texas Pacific Group (TPG) eine Sonderdividende erzwingen könnte, um von der stillen Reserve zu profitieren. Sie warnen vor einem finanziellen Ausbluten des Unternehmens. Die US-Investmentgesellschaft TPG ist unter anderem wegen ihrer aggressiven Investitionspolitik bei dem Armaturenhersteller Grohe in die Negativ-Schlagzeilen gekommen.

Weitere Entscheidungen

Vom Tisch ist auch eine mögliche Klage von mobilcom gegen den früheren Großaktionär France Telecom. Die Anteilseigener sprachen sich mit 73 Prozent gegen eine Prüfung von juristischen Schritten aus.

Aktionäre der freenet AG entscheiden voraussichtlich morgen

Die Aktionäre des Internet-Anbieters freenet.de kommen heute, Donnerstag, in Hamburg zu ihrer ordentlichen Hauptversammlung zusammen. Auf der Tagesordnung stehen dann neben den üblichen Regularien vor allem die Verschmelzung mit der Muttergesellschaft mobilcom. Auch diese Hauptversammlung ist vorsorglich auf zwei Tage angesetzt, weil zahlreiche Wortmeldungen und Redebeiträge zu erwarten sind. Drei Viertel der anwesenden Aktionäre müssen der Verschmelzung zustimmen.