Bundesligarechte

Kabelnetzbetreiber treten gegen Arena-TV Monopol an

FRK bietet T-Online Gespräche über Bundesliga-Plattform an
Von Marie-Anne Winter

"Wir gehen davon aus, dass wir unseren Kunden auch künftig die Fußball-Bundesliga im Kabelfernsehen zeigen - ob via IP- und DSL-Signal von T-Online und Premiere oder als Arena-Programm", teilte Heinz-Peter Labonte, Vorstandssprecher des Fachverbands Rundfunkempfangs- und Kabelanlagen (FRK) in Lauchhammer mit. Entsprechende Gesprächsangebote für die DSL-Version lägen jetzt T-Online und der Deutschen Fußball-Liga (DFL) vor.

Damit reagierte der Kabelverband auf die ablehnende Haltung des Geschäftsführers Technik und Vertrieb von Arena-TV, Christoph Bellmer, "vorerst" nicht über die Weiterverbreitung der Fußball-Bundesliga-Übertragungen in die über 12 Millionen Kabelhaushalte der mittelständischen Kabelnetzbetreiber sprechen zu wollen. Offenbar, so Labonte, versuche Arena mit der Fußball-Bundesliga einen "closed shop" mit den großen Kabelnetzbetreibern wie Unity Media mit (ish, iesy, Tele Columbus), Kabel Baden Württemberg, Kabel Deutschland, ewt sowie Primacom zu schaffen. Dies sei aber der Versuch, rund 30 Prozent der deutschen Fernsehhaushalte vom Bundesliga-Fußball im bisher gewohnten Bezahl-TV auszuschließen, warnt Labonte. Es zeige sich immer deutlicher, dass Arena-TV als Vermarktungsinstrument seiner Muttergesellschaft Unity Media eingesetzt werde und zur Schaffung eines Oligopols für die großen Netzbetreiber gegen die unabhängigen mittelständischen Kabelnetzbetreiber zulasten der Verbraucher und Fußballfans missbraucht werde.

Mit seiner Verweigerungshaltung fördere Arena-TV aber gleichzeitig die Weiterverbreitung der Internet - Version der Fußball-Bundesliga, wie sie von Premiere und T-Online angeboten werde. Die mittelständischen Kabelnetzbetreiber seien bereits heut in der Lage, vielen ihrer Kabelhaushalte eine Internet basierte Fußball-Übertragung anzubieten. Insofern beschleunige Arena TV durch seine "Zweidrittel - Oligopolpolitik" die voranschreitende Internetaufrüstung der Netze mittelständischer Kabelbetreiber. "Der Kabelfachverband FRK erwartet deshalb in der nächsten Zeit attraktive Lösungen für die Kunden seiner Mitgliedsfirmen. Damit werden wir auch den Wettbewerb im Kabelmarkt fördern und ein Programm-Monopol von Arena-TV im Schulterschluss mit den Top 5 Kabelnetzbetreibern verhindern."