Abrechungen

Zed bestreitet Betrugs-Vorwürfe

FST bestätigt ein erhöhtes Beschwerdeaufkommen seit Jahresbeginn
Von Björn Brodersen

Der Klingelton-Anbieter Zed Germany [Link entfernt] wehrt sich gegen die Betrugsvorwürfe, die kürzlich einem Artikel der Financial Times Deutschland (FTD [Link entfernt] ) vorgebracht wurden. Unter Berufung auf ihr vorliegende interne Dokumente berichtete die Zeitung, dass Zed offenbar monatelang nicht existierende Abonnements oder bereits gekündigte Abos abgerechnet hat. Der Geschäftsführer des in Verdacht geratenen Unternehmens, Dietmar Giese, erklärte jetzt in einem Schreiben an die teltarif.de-Redaktion, dass es sich hierbei um Versuche handle, die Glaubwürdigkeit des Anbieters im deutschen Markt zu schädigen.

In den vergangenen zwei Wochen seien laut Giese anonyme Briefe im Umlauf gewesen, die "interne Firmeninformationen mit Lügen und diffusen Anschuldigungen" vermischten. Zed erkenne diese Briefe nicht als offizielle Schreiben an und habe alle Maßnahmen ergriffen, um ihren Urheber zu identifizieren und rechtliche Schritte gegen ihn einzuleiten. Zudem sei das eigene Abrechnungssystem erst vor 20 Tagen von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young überprüft worden, mit zufrieden stellendem Befund. "Zed hat immer großen Wert auf Transparenz gelegt und - wenn erforderlich - mit allen Mobilfunknetzbetreibern zusammengearbeitet", so Giese weiter.

Laut FTD waren von den fehlerhaften Abrechnungen Kunden aller vier deutschen Mobilfunknetzbetreiber betroffen. Diese vier Anbieter hätten in den vergangenen Monaten Zed auch mehrfach den Zugang zu ihren Abrechnungssystemen gesperrt. Neben den vorliegenden Dokumenten stützte die FTD ihren Bericht auf sich häufende Beschwerden bei der Freiwilligen Selbstkontrolle Telefonmehrwertdienste (FST), der der Düsseldorfer Klingelton-Anbieter angehört, sowie auf die plötzlich gestiegenen Umsätze von Zed in den vergangenen sechs Monaten. Laut Giese seien weder die Umsätze gegenüber Ende vergangenen Jahres wesentlich angestiegen, noch habe er pauschal den vier Mobilfunkbetreibern die Schuld zugeschoben.

FST prüft die Vorwürfe gegen das Mitgliedsunternehmen

Die FST hat gegenüber der teltarif.de-Redaktion ein "erhöhtes Beschwerdeaufkommen" seit Beginn dieses Jahres bestätigt. Davor habe es keine Anfragen von Kunden, die sich geschädigt fühlten, gegeben. Der Verein prüft die Vorwürfe bereits seit mehreren Wochen und will in Kürze über seine weitere Vorgehensweise entscheiden. Prekär werden die Vorwürfe durch den geplanten Börsengang der spanischen Zed-Mutter LaNetro, die zur Wisdom Entertainment Group gehört. Das spanische Unternehmen hatte im September 2004 die in 15 Ländern aktive Zed-Gruppe für 44 Millionen Euro vom Telefonkonzern TeliaSonera gekauft. Nach einem ausgewiesenen Verlust von 15 Millionen Euro für das Jahr 2004 meldete LaNetro für das vergangene Jahr ein positives Ergebnis in gleicher Betragshöhe.