DVB-T

DVB-T: Verzögerung in Sachsen-Anhalt

Außerdem Testsendungen im Saarland
Von Stefan Hagedorn

In Sachsen-Anhalt verzögert sich der ursprünglich für das erste Quartal 2007 geplante DVB-T-Sendestart im Großraum Magdeburg. Grund sind Unklarheiten am geplanten Senderstandort. Damit wird der Norden des Bundeslandes vorerst weiterhin nicht mit digitalen terrestrischen Fernsehprogrammen versorgt. Bereits bei der Einführung von DVB-T im Ballungsraum Halle/Leipzig hatte es Verzögerungen gegeben.

Im Saarland und Teilen von Rheinland-Pfalz sind derzeit sporadisch Testsendungen auf Kanal 50 zu beobachten. Im Rahmen eines Feldversuchs wird das Programm Deutschlandradio Kultur übertragen. Bislang gibt es lediglich in Berlin-Brandenburg ein umfangreiches Hörfunkangebot über DVB-T. Während in Rheinland-Pfalz sowie im Rhein-Neckar-Raum bereits Ende Mai DVB-T Einzug halten wird, gibt es für das Saarland noch keinen konkreten Termin.

Kabel BW macht Front gegen DVB-T

In Baden-Württemberg soll der Start des digitalen Antennenfernsehens unterdessen nach Willen des Kabelnetzbetreibers Kabel BW gestoppt werden. Nach einem Bericht der Stuttgarter Nachrichten habe man bei der EU-Kommission in Brüssel Beschwerde eingelegt. Kabel BW sieht das digitale Kabelfernsehen durch das kostenfreie und subventionierte DVB-T Angebot nach Worten von Geschäftsführer Georg Hofer gefährdet. Durch die GEZ-Gebühren wird nach Ansicht von Hofer das DVB-T-Sendernetz zwangsweise mitfinanziert. Er gehe davon aus, dass bei einem Verzicht auf DVB-T die monatlichen GEZ-Kosten um einen Euro gesenkt werden könnten.

Hofer kritisierte ferner die Finanzpolitik des Südwestrundfunks. Dieser könne es sich offenbar leisten, jährlich 80 Millionen Euro für das "Überallfernsehen" zu investieren, welches de facto nur wenige Zuschauer in Baden-Württemberg erreichen würde. An der Umstellung der terrestrischen Fernsehversorgung im Südwesten Deutschlands beteiligen sich nur die öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten. Aus Kostengründen hatten die großen Privatsender eine Mitwirkung abgelehnt.