Einbußen

Telekom: Ertrag durch Interconnection-Entscheid belastet

Interconnection-Rückgang schmälert Ergebnis um 200 Millionen Euro
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Die Deutsche Telekom wird nach einer Entscheidung der Bundesnetzagentur künftig von ihren Konkurrenten weniger Geld für die Durchleitung von Telefonaten erhalten. Das Ergebnis wird dadurch über drei Jahre um insgesamt 200 Millionen Euro geschmälert, wie der Leiter Regulierung bei der Festnetzsparte T-Com, Frank Schmidt, der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX in Bonn sagte. Er bezog sich dabei auf den operativen Gewinn (EBITDA) und den Überschuss. Er bezeichnete die Entscheidung dagegen als "skandalös". Schmidt kritisierte vor allem, dass die Bundesnetzagentur entgegen ihrer Darstellung nicht der Kostensituation bei T-Com gerecht werde.

Nach einer Entscheidung der Netzagentur muss die Telekom die so genannten Interconnection-Entgelte ab Juni um durchschnittlich zehn Prozent senken. Diese Durchleitungsgebühren fallen für Anrufe in das Telekom-Netz sowie für Call-by-Call- und Preselection-Angebote an. Die Telekom hatte dagegen teilweise eine Anhebung der Entgelte beantragt und dies mit dem Rückgang von Festnetz-Gesprächen begründet. Der Konzern prüft rechtliche Schritte gegen die Entscheidung der Netzagentur.

"Diese Entscheidung schafft Planungssicherheit für alle Marktteilnehmer und entspricht den Kostenentwicklungen in den Telekommunikationsnetzen", sagte der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth, heute in Bonn. Dadurch behalte die Investition anderer Wettbewerber in eine eigene Infrastruktur weiterhin ihre Anreize, sagte ein Sprecher der Bundesnetzagentur.