Online-Banking

Phisher suchen wieder vermehrt nach Geldboten

Den Mittelsmännern drohen aber harte Strafen
Von dpa / Björn Brodersen

Mit einer dreisten Masche über massenhaft versendete E-Mails versuchen derzeit Betrüger, ahnungslose Internetnutzer als Geldboten zu missbrauchen. Zur Osterzeit seien solche E-Mails jetzt in "gigantischen Mengen" vor allem in Deutschland und Österreich in Umlauf, warnen Experten. Inzwischen würden die Betrüger sogar Kinder und Jugendliche ab 16 Jahren ansprechen, sagte ein Sicherheitsfachmann, der nicht genannt werden will. Über diese Methode der so genannten Phisher haben wir bereits im vergangenen Jahr berichtet.

Der Trick dient der massenhaften Geldwäsche von Geldbeträgen, die Betrüger über im Internet ausgespähte PINs und TANs von Online-Banking-Nutzern erbeutet haben. Die Angeschriebenen werden mit einem "lukrativen" Nebenjob geködert. Als Voraussetzung sollen die potenziellen Opfer unter anderem über ein E-Mail-Zugang und ein Konto verfügen. Der Nebenjob soll darin bestehen, auf das eigene Konto überwiesene Geldbeträge in bar abzuheben und unter anderem bei der Deutschen Postbank, Partnerin der amerikanischen Western Union, einzuzahlen. Fünf Prozent der überwiesenen Summe kann der Bote einstreichen.

Der Haken: Die Geldboten machen sich strafbar, die Empfänger des Geldes dagegen sind nicht mehr ermittelbar, sagte ein Experte. "Der Geldbote gerät in eine ganz üble Situation." So werde er das erste Opfer der Betrüger sowie dessen Bank mit Regressansprüchen auf den Fersen haben. Zudem werde die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Geldwäsche, Steuerhinterziehung und des Internetbetrugs ermitteln. Und schließlich hätte die Verbrecherbande selbst die persönlichen Daten des Geldboten.