Grundsatzrede

Nokia: Sprachtelefonie bleibt die "Killer-Applikation" bei Handys

Grundsatzrede des scheidenden Nokia-Chefs Olilla auf der CTIA Wireless
Von Christian Horn

Trotz allem Hypes um neue Handy-Applikationen und -Features wie das Handy-TV, den mobilen Musik-Download oder die mobile E-Mail wird die mobile Sprachtelefonie noch auf lange Zeit die dominate Applikation bei den Mobiltelefonen bleiben. Das sagte Nokia-Geschäftsführer Jorma Olilla in seiner Grundsatzrede auf der CTIA Wireless in Las Vegas. "Die mobile Sprachtelefonie ist immer noch die "Killer Applikation". Mobile Sprachtelefonie ist nach wie vor der Motor für das Wachstum bei den Mobiltelefon-Abonennten und wird noch auf lange Zeit die wertvollste Kommunikationsform bleiben. Es gibt noch eine Menge Arbeit, die Qualität der mobilen Sprachtelefonie und die der Handys zu optimieren", sagte Olilla in Las Vegas. Der langjährige Nokia-Chef tritt zum 1. Juni seinen Posten als Geschäftsführer des weltweit führenden Handy-Herstellers ab.

Olilla sagte, dass auch wenn die Sprachtelefonie in Zukunft die Kern-Applikation bei den Handys bleiben wird, er die Bedeutung neuer Applikationen und Features wie Kameras, Video- und Musik-Player und TV-Funktionalität nicht abtun wolle und verwies dabei auf die reichhaltige Ausstattung der vier neuen Mobiltelefone für den nordamerikanischen Markt, die Nokia auf der CTIA Wireless vorstellt. teltarif stellt die Neuerscheinungen - drei CDMA-Handys und und ein GSM/EDGE-Handy - in einer gesonderten Meldung vor.

"Doppelte Märkte" in den Entwicklungsländern

Jorma Olilla, der die Geschäftsführung bei Nokia im Jahr 1992 übernommen hatte, gilt als eine der Schlüssel-Figuren bei der Entwicklung des weltweiten Mobiltelefon-Marktes. Bei seinem Amtantritt hätten weniger als ein Prozent der Weltbevölkerung mobil telefoniert, erzählte Olilla in seiner Rede. Inzwischen gäbe es weltweit etwa 2,2 Milliarden Mobiltelefon-Nutzer und zum Ende des Jahres 2008 soll die Zahl der Handy-Nutzer weltweit auf über drei Milliarden anwachsen. Ein Großteil des Wachstum im Mobiltelefon-Markt werde in den kommenden Jahren von Entwicklungsländern in Asien, Afrika und Lateinamerika ausgehen, erwartet Olilla. "In den Entwicklungsländern gibt es ein rasantes Wachstum. Wir sehen hier die Entstehung eines doppelten Marktes. In Indien beispielsweise bringen wir die mobile Kommunikation nicht nur zu Menschen, die noch nie Zugang zu einem Telefon hatten, sondern bieten auch fortgeschrittenere Services in entwickelteren Gebieten wie in Dehli oder Bangalore", berichtet Olilla.