Identifizierung

RFID: Kleine Funk-Chips für viele Anwendungen

Die Industrie sieht großes Potential, die Datenschützer Probleme
Von Marie-Anne Winter

Das Kürzel RFID taucht immer häufiger auf. Auch auf der vergangenen CeBIT [Link entfernt] war es eins der großen Themen. Die Industrie verspricht sich von den kleinen Funk-Chips große Chancen und viel Geld, die Datenschützer fürchten allerdings einen Missbrauch der anfallenden Daten und den gläsernen Kunden. Doch worum geht es überhaupt?

RFID steht für "Radio Frequency Identification". Dabei handelt es sich grundsätzlich um die Weiterentwicklung der Technologie der so genannten Transponder, deren Vorläufer bereits im oder kurz nach dem Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurden. Das System mit dem Namen "Identification Friend or Foe" half den amerikanischen Streitkräften dabei, alliierte von feindlichen Flugzeugen zu unterscheiden. Seit den 50er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts wird die Technologie auch in der zivilen Luftfahrt eingesetzt, um Flugzeuge zu identifizieren. Der RFID-Chip

Viel versprechende Anwendungen

Die Erfindung des integrierten Schaltkreises 1958 ermöglichte in der Folge erstmals die Herstellung von kleinen Transpondern, beispielsweise zur Elektronischen Artikelsicherung (EAS) in Bekleidungsgeschäften. Beim Auslesen auf kurze Entfernungen benötigten die neuen Transponder auch keine eigene Stromversorgung mehr.

Bereits seit den 1970er- und 1980er-Jahren verwendet die Wirtschaft zunehmend RFID-Systeme und -Chips, etwa zur Kennzeichnung von Haus- und Nutztieren, in der Containerlogistik oder bei der automatischen Fertigung. Die Betreiber von Mautstationen entdeckten das Potenzial der RFID-Technologie in den 1990er-Jahren.

Seit dem Ende des 20. Jahrhunderts nimmt die Zahl der RFID-Anwendungen rasant zu. Aufgrund gefallener Kosten für die Chips können auch vergleichsweise billige Güter mit RFID-Tags versehen werden. Einige internationale Handelsunternehmen, wie Wal-Mart, Tesco oder die METRO Group, setzen die Technologie bereits intensiv ein. Aber noch längst sind nicht alle Einsatzgebiete erschlossen. So lassen sich RFID-Chips zum Beispiel auch in Handys integrieren, so dass das Mobiltelefon dann als elektronische Geldbörse oder zum E-Ticketing verwendet werden kann.

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