Lokalsender Kabel DVB-T

Landesmedienanstalten: Regionale im digitalen Kabel stärken

DVB-T wird in weiteren Regionen ausgebaut
Von Stefan Hagedorn

Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (ALM) hat sich für eine verstärkte Berücksichtigung von lokalen TV-Programmen im digitalen Kabelnetz ausgesprochen. Diese seien unverzichtbare Elemente der öffentlichen Meinungsbildung. Daher müsse ein Simulcast-Betrieb, der sowohl einen analogen als auch digitalen Empfang sicherstellt, gewährleistet sein, sagte der Vorsitzende der Gesamtkonferenz, Thomas Koch. Bislang sind in den digitalen Kabelnetzen überwiegend nur die großen deutschen Privatsender wie RTL, ProSieben, SAT1, VIVA oder MTV vertreten. Regionale Programmveranstalter sind beispielsweise beim größten deutschen Netzbetreiber Kabel Deutschland noch gar nicht zu finden und werden bislang lediglich in die Netze von kleineren Kabelnetzbetreibern eingespeist.

Der baden-württembergische Ministerpräsident Günther Oettinger (CDU) setze sich für einen intensivierten Informationsaustausch zwischen Landesmedienanstalten und politischen Entscheidungsträgern aus. Man müsse sich gegenüber der Europäischen Kommission profilieren und bei wichtigen Entscheidungen eine bessere Abstimmung erreichen.

DVB-T-Ausbau in Sachsen-Anhalt und Baden-Württemberg

Unterdessen soll das digitale terrestrische Antennenfernsehen DVB-T in den nächsten Monaten weiter ausgebaut werden. Voraussichtlich Anfang kommenden Jahres ist eine Abdeckung der nördlichen Gebiete des Bundeslandes Sachsen-Anhalt durch Sendeanlagen auf dem Brocken sowie am östlichen Stadtrand von Magdeburg vorgesehen. Seit Dezember 2005 sind bereits im Großraum Halle insgesamt 13 öffentlich-rechtliche TV-Kanäle zu empfangen.

Bereits im Mai 2006 sollen ebenfalls 13 Programme - Das Erste, ZDF, EinsPlus, Phoenix, arte, SWR Fernsehen Südwest, Bayerisches Fernsehen, hessen fernsehen, WDR Fernsehen, 3sat/ZDF.info und KiKa/ZDF.doku - in weiten Teilen von Baden-Württemberg terrestrisch auf Sendung gehen. Die Senderstandorte decken die Großräume Stuttgart, Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg, Kaiserslautern sowie die Vorderpfalz ab. Als Termine für die Umschaltung gelten derzeit der 17. Mai für alle Gebiete außer Kaiserslautern mit den Senderstandorten Dansenberg und Rothenberg. Diese sollen am 22. Mai digitalisiert werden. Dabei wird es keinen Simulcastbetrieb gehen, die analoge Verbreitung wird entsprechend wegfallen.

Lediglich für den Großraum Stuttgart soll es am Sender Frauenkopf ab 22. Mai einen "weichen" Umstieg geben. Für eine Übergangszeit soll mit verminderter Sendeleistung weiterhin auch ein analoges Signal abgestrahlt werden. Aus finanziellen Gründen haben die privaten Programmveranstalter eine Beteiligung abermals abgelehnt. Die landesweite Umstellung in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz soll 2008 abgeschlossen sein.