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Österreich: Mit dem Handy für 8 Cent in alle Netze telefonieren

Neue Tele2-Prepaidkarte wird aber im 90/60-Takt abgerechnet
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Rund eineinhalb Jahre nach dem Eintritt von Tele2 in den österreichischen Mobilfunkmarkt geht das Unternehmen am kommenden Montag mit einer neuen Prepaidkarte an den Start. Dabei unterbietet Tele2UTA, wie die Firma in der Alpenrepublik offiziell heißt, die Tarife der deutschen Prepaid-Discounter deutlich.

Während sich hier zu Lande derzeit die Tarife der Discounter bei etwa 14 bis 16 Cent pro Minute bewegen, verlangt Tele2UTA im "Champion"-Tarif, wie das Angebot offiziell heißt, mit 8 Cent gerade mal die Hälfte. Der Minutenpreis gilt sowohl für Telefonate ins Festnetz, als auch in die fünf österreichischen Mobilfunknetze.

Allerdings hat der auf den ersten Blick sehr günstige Tarif auch einen Haken. Die Abrechnung erfolgt nämlich im 90/60-Sekundentakt. Das heißt, man zahlt auch bei einem Telefonat, das nur wenige Sekunden dauert, weil man z. B. nur die Mailbox erreicht hat, mindestens für die ersten eineinhalb Minuten und somit 12 Cent.

Konkurrenz Yesss! ist je nach Telefonierverhalten günstiger

Das ist im Vergleich zu Deutschland immer noch günstig, allerdings ist in Österreich mit der one-Zweitmarke Yesss! bereits ein Discounter auf dem Markt, der zwar einen Minutenpreis von 9 Cent verlangt, dafür aber nach der ersten Minute im 30-Sekunden-Takt abrechnet. Der günstigere Minutenpreis von Tele2/Champion lohnt sich somit nur bei sehr langen Gesprächen.

Eine SMS ist bei Champion, das im Lebensmittel- und Fachhandel sowie online zu bekommen ist, mit 18 Cent sogar teurer als bei Yesss!, das für den Versand einer Kurzmitteilung nur 13 Cent verlangt. Dafür ermöglicht Tele2UTA seinen Kunden auch die Nutzung von MMS, GPRS und International Roaming, was bei Yesss! nicht möglich ist. Der Kaufpreis für die Champion-Karte beträgt 14,90 Euro. Dafür bekommt man 10 Euro Startguthaben. In Deutschland ist kurzfristig kaum mit Discount-Tarifen zu rechnen, die ohne Einschränkungen Minutenpreise von unter 10 Cent in alle Netze bieten. Dafür sind derzeit die Interconnection-Gebühren zwischen den verschiedenen Mobilfunknetzen noch zu hoch. So hat Talkline vor kurzem zahlreichen Kunden im 9,9-Cent-Tarif gekündigt bzw. die Kunden zum Wechsel in andere Tarife aufgefordert, da sich das Preismodell für den Provider offensichtlich nicht gerechnet hat.