Datendienste

o2: Umsatz der Branche mit Datendiensten wird sich verdreifachen

Ausgereifte Produkte sind erfolgsentscheidend
Von mit Material von dpa

Die Telekommunikationsbranche wird nach Ansicht von o2-Chef Peter Erskine ihren Umsatz mit Datendiensten wie SMS oder Musik- und Sportclips in den kommenden fünf Jahren verdreifachen. Der britische Mobilfunker bestreite bereits jetzt 30 Prozent seines gesamten Umsatzes mit Datendiensten, sagte Erskine heute in einer Keynote zum Thema "Mobile Musik" auf dem 3GSM World Congress in Barcelona.

Der starke Fokus auf Datendienste ist seit längerem bei allen Mobilfunkanbietern zu beobachten. Den Löwenanteil machten bei o2 die SMS-Dienste aus. Die Umsätze im gesamten Datensegment wüchsen derzeit um etwa 30 Prozent pro Jahr. "Ich wäre sehr enttäuscht, wenn der Datenmarkt sich in drei bis fünf Jahren nicht verdreifacht hat", sagte der Chef des Mobilfunkanbieters. Die Telekommunikationsbranche leidet aktuell und immer stärker in Zukunft unter dem Preisverfall für Telefongespräche und dem anziehenden Preiskampf. Dem können die Anbieter derzeit nur begegnen, indem sie die Umsätze mit neuen Diensten steigern, so Erskine heute in Barcelona.

Nur mit ausgereiften Produkten erfolgreich

Erskine führte weiterhin aus, dass die gesamte Mobilfunkindustrie sich lange genug mit unfertigen Produkten am Markt versucht habe und diese den Verbrauchern "aufgedrückt" habe, unabhängig, ob ein konkreter Bedarf bestand oder nicht. Diese für alle negative Push-Strategie sei z. B. bei MMS passiert. Langfristig erfolgreich könne man nur mit ausgereiften Produkten sein, die vom Endverbraucher aus freien Stücken nachgefragt werden. Bei o2 könne man dies genau bei den eigenen Musikangeboten beobachten, dass die Verbraucher hier einen konkreten Nutzen und ein positives Produkterlebnis verspüren und daher die Nutzungsraten hier signifikant steigen.

Erfolgreicher DVB-H-Test

Abschließend berichtete Erskine von einem sehr vielversprechenden Test für mobileTV. Im englischen Oxford können 300 Testpersonen sechszehn TV-Programme kostenfrei nutzen. o2 setzt dabei auf den Übertragungsstandard DVB-H. Die Probanden äußerten sich fast alle begeistert vom neuen Dienst. 80 Prozent wollen den Dienst weiter beziehen, auch wenn dieser kostenpflichtig wird. Sie sind dann bereit, bis zu 10 Pfund (etwa 14,60 Euro) pro Monat dafür zu bezahlen.