DVH-H DMB Berlin

Weg frei für DVB-H und DMB in Berlin

Ausschreibung der Medienanstalt betrifft auch DVB-T Kapazitäten
Von Stefan Hagedorn

Auch in Berlin sind nun die medienrechtlichen Voraussetzungen für die Einführung von DVB-H und DMB erfüllt. Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb) plant neben einer Demonstration zur Fußball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr für die mobilen Übertragungsstandards DVB-H und DMB. Ferner soll ein Markttest für DVB-H bis zur Internationalen Funkausstellung (IFA) 2007 den Sendern zur Vorbereitung weitergehender Investitionsentscheidungen in anderen europäischen Ländern dienen. Dabei wird die Zahl der Empfangsgeräte sowie der Nutzer begrenzt sein, sich aber dennoch an realen Marktbedingungen orientieren.

Sollten bis zur IFA 2007 eine ausreichende Anzahl von entsprechenden Endgeräten zur Verfügung stehen, ist die Aufnahme eines Regelbetriebes von DVH-H für die Dauer von bis zu sieben Jahren mit Option für eine Verlängerung um weitere sieben Jahre in Planung. Die unmittelbar vor Weihnachten erfolgte Ausschreibung soll in erster Linie klären, ob der Start des Regelbetriebes - mit ohne Markttest im Vorlauf - in Betracht gezogen werden kann.

Frequenzen festgelegt

Nach den derzeitigen Planungen soll für DVB-H der Kanal 39 an den Standorten Alexanderplatz und Schäferberg zum Einsatz kommen. Er wird bereits seit geraumer Zeit für Versuchssendungen von T-Systems eingesetzt. DMB soll die DAB-Frequenzblöcke LE (Brandenburg-West und Berlin) sowie LI (Berlin) nutzen. Dabei könnten auch DAB- Programme mit herkömmlicher oder fortgeschrittener Audio-Kodierung und DAB-IP Anwendungen zum Zuge kommen.

Medienanstalt schreibt parallel DVB-T Frequenzen aus

Parallel hat die mabb auch DVB-T-Frequenzen neu ausgeschrieben. Dabei handelt es sich um den Sendeplatz von 9Live auf Kanal 56 sowie den gesamten Kanal 59, der momentan von euroNews, n-tv und 32 Hörfunkprogrammen genutzt wird. Vorbehaltlich des Senderaufbaus durch T-Systems ist auch Kanal 65 Gegenstand der Ausschreibung. Eine Vergabe soll aber nur erfolgen, wenn Aussicht auf eine Nutzung zu noch vereinbarenden Bedingungen besteht.

Für alle Ausschreibungen müssen die entsprechenden Anträge bis 22. Februar 2006 bei der mabb eingehen. Voraussichtlich Ende März will der Medienrat über die Anträge beraten.