Nokia gibt kleineren Konkurrenten keine guten Karten

Der weltweit größte Hersteller von Mobiltelefonen Nokia hat gestern auf einer Investoren-Konferenz in New York seine Prognosen für die Entwicklung des globalen Mobilfunkmarktes und seiner Stellung darin vorgelegt. Der finnische Hersteller erwartet beim weltweiten Markt für Mobiltelefone für das kommende Jahr eine Steigerung der Verkäufe um 10 Prozent dem laufenden Jahr gegenüber. Die Schwelle von drei Milliarden Mobiltelefon-Nutzern werde schon im Jahr 2008 erreicht. Bisher war Nokia davon ausgegangen, dass diese Nutzerzahl erst im Jahr 2010 überschritten würde.

Zahl der verkauften Geräte steigt, aber Gewinnmargen im Rückgang

Für das eigene Unternehmen erwartet Nokia-Geschäftsführer Olli-Pekka Kallusvuo, der im kommenden Juni als Nachfolger Jorma Ollilas den Direktoren-Posten bei Nokia übernehmen soll, in 2006 eine weitere Steigerung des Marktanteils des eigenen Unternehmes am weltweiten Handymarkt. "Im Geräte-Geschäft gehen wir davon aus, im nächsten Jahr dazugewinnen zu können", sagte Kallusvuo. Der Direktor in spe gibt allerdings zu bedenken, dass zwar die Zahl der verkauften Geräte steigen werde, Gewinnmargen und durchschnittlichen Handelpreisen jedoch stehe ein Rückgang bevor. Begründet wird diese Tendenz durch Nokias verstärktes Engagement in Enwicklungsmärkten, in denen die Nutzer durchschnittlich billigere Telefone kaufen. Beim weltweiten Markt der Mobilfunk-Netzwerke prognostiziert Kallusvuo für 2006 ein moderates Wachstum. Für die eigene Netzwerk-Abteilung wurde die im vergangenen Jahr angesetzte Gewinnspanne von 14 Prozent jetzt auf 13 Prozent heruntergesetzt.

Das Handy-Design ist noch verbesserungswürdig

Seinen kleineren Konkurrenten gibt Kallusvuo keine guten Karten. Handy-Herstellern mit einem Anteil von unter 15 Prozent am weltweiten Mobiltelefonmarkt werde es schwer fallen, ihre Position zu halten. "Wir wollen die Konsolidierung vorantreiben. Ohne irgend jemanden beim Namen nennen zu wollen - es wird für jedes Unternehmen, dem es bislang nicht gelungen ist, die kritische Masse zu erreichen, sehr, sehr schwer werden", erklärte Olli-Pekka Kallusvuo.

Nokia-Direktor Ollila sagte, das Unternehmen habe gute Fortschritte bei der Verbesserung der Customer Relations und des Produkt-Lineups gemacht. Im laufenden Jahr hat Nokia 56 neue Mobiltelefone vorgestellt, die in dieser Woche vorgestellten UMTS-Handy mit eingeschlossen. Rundum zufrieden gab sich Ollila jedoch nicht. Er hält das Handy-Design noch für verbesserungswürdig. "Design ist nur die Spitze des Eisberges, aber sie ist enorm wichtig für die Bereiche, in denen wir Konkurrenzfähigkeit eingebüßt haben. Wir haben zwar Fortschritte gemacht, aber wir müssen noch einen langen Weg gehen, unser Design zu verbessern", sagte Ollila.