Prognose

RIM erwartet weniger Neukunden

Der Umsatzausblick aber bleibt unverändert
Von Christian Horn

Der kanadische Blackberry-Hersteller Research In Motion (RIM) hat zum dritten Mal in diesem Jahr seine Prognose für die erwartete Zahl der Neukunden gesenkt. Zuerst wurde im März dieses Jahres die Neukunden-Prognose um drei Prozent auf 775 000 bis 835 000 verringert. Im September wurde die Prognose dann auf voraussichtliche 680 000 bis 710 000 Neukunden heruntergeschraubt. Jetzt senkte RIM die Zahl der erwarteten Neukunden für den Rest des dritten Quartals um weitere 8 Prozent. Die Neukunden-Prognose für das vierte Quartal wurde um drei Prozent gesenkt.

Den Umsatzausblick ließ RIM jedoch unangetastet und verlautbarte, die Gewinnprognose und die Umsatzprognose von 540 bis 570 Millionen US-Dollar (456,96 bis 485,35 Millionen Euro) für das am 26. November endende dritte fiskalische Quartal würde aller Voraussicht nach erfüllt. Eine Erklärung, wie mit der doch erheblich nach unten korrigierten Neukunden-Prognose die vorgegebenen Geschäftsziele erreicht werden können, blieb Rim allerdings schuldig. Noch im September hatte der Hersteller mit hervorragenden Gewinnzahlen geglänzt. Ob das Unternehmen nun die unrevidierten Gewinn- und Umsatzprognosen erfüllen kann, bleibt abzuwarten.

RIM begründet die Revision der Neukunden-Prognose mit Problemen bei der ursprünglich für Anfang November angekündigten Produkt-Einführung von zwei neuen Blackberrys. Das Blackberry 8700 sollte bei Cingular in den USA und bei Rogers Wireless in Kanada starten, das Blackberry 7130 sollte in den USA bei Verizon gelauncht werden. "In Folge von unerwarteten Verzögerungen sind die beiden Geräte seit dieser Woche kommerziell nur über Geschäftskunden-Vertriebskanäle erhältlich. Die Verfügbarkeit im Einzelhandel erwarten wir jetzt für Anfang Dezember. In Erwartung der neueren Geräte haben viele Kunden ihre Kaufentscheidung verschoben", erklärte Jim Balsillie, Vorstandsvorsitzender und Ko-Geschäftsführer bei RIM.

Marktanalysten nahmen diese Begründung sehr skeptisch auf. Das Unternehmen setze seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel, wenn solche Verzögerungen nicht deutlicher im Voraus erkannt und deklariert würden. Die RIM-Aktie verlor in Folge dieser Ankündigung an Börse in Toronto 1,1 und beim Nasdaq in New York 1,2 Prozentpunkte.