Regulierung

Telekom bei Auslandsgesprächen nicht mehr marktbeherrschend

BNetzA will Regulierung flexibel zurückführen
Von Georg Stanossek

Die Bundesnetzagentur (BNetzA) stuft die Deutsche Telekom im Bereich der Auslandsverbindungen nicht mehr länger als marktbeherrschend ein. "Die Billigung der EU-Kommission vorausgesetzt, wird hier künftig keine Regulierung mehr erfolgen", erklärte der Präsident der Behörde, Matthias Kurth, heute in Bonn. Als Gründe nannte Kurth insbesondere die gesunkenen Marktanteile der Deutschen Telekom. Darüber hinaus gebe auch eine erheblich höhere Wettbewerbsintensität als bei den Inlandsverbindungen. Dies beruhe nicht zuletzt auf den besseren Beschaffungsmöglichkeiten bei den entsprechenden Vorleistungen und auf dem höheren Anreiz der Kunden, bei vergleichsweise teureren Auslandsgesprächen zu sparen, so Kurth.

Kurth zog in Bonn eine Zwischenbilanz zu den bisherigen Untersuchungen der verschiedenen Teilmärkte im Telekommunikationsbereich deren Auswirkungen auf die künftige Regulierung des Markts. Die Analyse von 12 der 18 Märkte, die europaweit harmonisiert für eine Regulierung empfohlen sind, sei inzwischen abgeschlossen. Kurth machte anlässlich der Aufhebung der Regulierung in den Auslandsgesprächsmärkten deutlich, dass zahlreiche wichtige Märkte nicht der Regulierung unterlagen oder schon früher von Regulierungseingriffen freigestellt wurden, etwa die Endkundenmärkte für Mobilfunkdienste (einschließlich SMS) und für Rundfunkdienste. Auch die Vorleistungsmärkte für den Zugang zur reinen Glasfaser-Teilnehmeranschlussleitung, Transitverbindungen mit Auslandsanteil sowie zwischen zwei Mobilfunknetzen werden heute nicht mehr reguliert.

Zudem wurden laut Kurth wichtige Vorleistungen, wie z. B. das Resale von DSL-Anschlüssen bzw. die Absenkung der Terminierungsentgelte zwischen Festnetz und Mobilfunknetzen durch vertragliche Lösungen freiwillig vereinbart.Die Bundesnetzagentur werde die Arbeiten an den noch offenen Marktanalysen nun schnellstmöglich abschließen, hieß es.