Widerstand

Bundesweite Proteste gegen Stellenabbau der Telekom

Gewerkschaftler: Konzern hat gesellschaftspolitische Verantwortung
Von dpa / Björn Brodersen

Die Gewerkschaft ver.di hat Proteste gegen den geplanten Stellenabbau bei der Deutschen Telekom angekündigt. Etwa 250 Beschäftigte aus Mainz, Bad Kreuznach und Simmern wollten am Mittwoch in Bad Kreuznach zu einer Kundgebung "gegen den geplanten personellen Kahlschlag" zusammenkommen, teilte der rheinland-pfälzische ver.di-Landesbezirk heute mit. Proteste werde es aber nicht nur in Rheinland-Pfalz, sondern auch bundesweit geben.

"Das Unternehmen ist zu einem hohen Anteil in Bundesbesitz und hat deshalb eine gesellschaftspolitische Verantwortung. Die heißt, Arbeitsplätze zu schaffen und nicht zu vernichten", sagte Gewerkschaftssekretär Andreas Wiese in Mainz. Die Beschäftigten hätten zur Entschuldung des Konzern massiv beigetragen, dem Unternehmen zu glänzenden Zahlen und den Aktionären zu einer ansehnlichen Dividende verholfen. Die Beschäftigten seien aber keine Dispositionsmasse für Vorstände, Investoren und Aktionärsinteressen.

"Wir befürchten, dass in unserer Region Mainz/Hunsrück der geplante Personalabbau dazu führt, dass sich Qualität und Service verschlechtern, Kunden abwandern, die Wartezeiten für neue Anschlüsse und für die Beseitigung von Störungen noch länger werden", sagte Wiese weiter. Die Telekom hatte den Abbau von 32 000 Stellen für die kommenden drei Jahre vornehmlich bei der Festnetztochter T-Com angekündigt.