Tarifumstellung

debitel: Erneut ungefragte Tarifumstellung nach Infoschreiben

Mobilfunkprovider ermöglicht aber das Zurückstellen des Tarifes
Von Thorsten Neuhetzki

Schon im Sommer berichtete teltarif.de über eine Postkarten-Aktion des Stuttgarter Mobilfunkproviders debitel, der seine Kunden per Postkarte darüber informierte, dass es bei debitel seit einiger Zeit einen Minutentarif mit 50 Inklusivminuten gebe. Auf diesen werde der Kunde umgestellt, wenn er sich nicht binnen vier Wochen beim Kundenservice melde und bekunde, in seinem bisherigen Tarif bleiben zu wollen. Dieser bisherige Tarif war aber für viele Kunden der günstigere, so dass sich auch diese Kunden gegen die Umstellung gewehrt haben.

Unter jenen Kunden war auch ein teltarif.de-Leser, der nun vor wenigen Wochen erneut Post von debitel erhielt. Dabei handelte es sich um seine Rechnung und die obligatorische Rechnungsbeilage. Diese beachtete er nicht. Erst als auf der dann folgenden Rechnung plötzlich der Tarif Relax50 berechnet wurde, schaute der debitel-Kunde nachträglich in diese Rechnungsbeilage. "Unsere aktuellen Vermarktungsaktionen zeigen, dass eine große Nachfrage nach unseren günstigen und praktischen Budget-Tarifen besteht", heißt es in dem Schreiben. Weiter heißt es: "Daher möchten wir Ihnen heute die Umstellung in den Tarif debitel Relax 50 anbieten." Wenn debitel innerhalb der nächsten vier Wochen nichts vom Kunden höre, gehe man davon aus, dass auch er von diesem "attraktiven Tarif" profitieren wolle.

Doppelte Tarifumstellungsschreiben waren technische Panne

Dass er dieses nicht will, hatte der Kunde ja bereits aufgrund der Postkarte im Sommer gegenüber debitel bekannt gegeben. Doch hinter diesem zweiten Angebot steckt keine böse Absicht des Stuttgarter Providers. "Grundsätzlich beachtet debitel die Willenserklärung seiner Kunden", sagt Johannes Ippach, Sprecher der debitel AG. Doch sei es im Sommer zu einem Systemausfall gekommen, der dazu führte, dass einige Daten nicht dauerhaft in das System eingepflegt wurden. Dadurch sei es auch dazu gekommen, dass jener teltarif-Leser erneut eine solche Ankündigung der Tarifumstellung bekommen habe.

Bereits umgestellte Kunden können sich zurückstellen lassen

Nach dem Ablauf der vier Wochen stellt debitel den bisherigen Tarif dann um auf den im Schreiben genannten. Doch für Kunden, die diese Umstellung erst mit der übernächsten Rechung sehen, ist damit nichts verloren. Nach Angaben von Johannes Ippach hat der Kunde auch nach der Umstellung jederzeit die Möglichkeit, diese Tarifumstellung rückgängig zu machen. Dabei werden ihm auch evtl. angefallene Differenzbeträge zwischen seinem bisherigen und dem neu gebuchten Tarif erstattet.

Der Anteil jener Kunden, die von dieser doppelten Vermarktungsaktion der Minutentarife betroffen sind, dürfte relativ gering sein. Zudem habe man inzwischen einige Fälle rekonstruieren können heißt es bei debitel. Wie hoch allerdings der Anteil der Kunden ist, die der Umstellung direkt oder auch erst nach der ersten Rechnung widersprechen, wollte debitel auf Anfrage von teltarif nicht bekannt geben.