Vorsicht

debitel: Automatische Tarifumstellung per Postkarte (aktualisiert)

Kunde kann Tarifumstellung auch später widersprechen
Von Thorsten Neuhetzki

Die debitel-Postkarte Erst Anfang des Monats warf die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg (VZBW) dem Mobilfunkanbieter debitel eine unzulässige Vertragsänderung zu Lasten von Kunden vor. debitel hatte seinen Kunden durch eine Postkartenaktion mitgeteilt, dass der Kunde ein zusätzliches Service-Paket zu monatlichen Kosten von 1,95 Euro oder 2,95 Euro bekommt, sollte er nicht widersprechen. Erst auf Druck der Verbraucherzentrale und der Berichterstattung in den Medien nahm debitel das Service-Paket zurück. Kunden, die es dennoch wünschten, könnten es dennoch bestellen. Eine Abbestellung war nicht mehr notwendig.

Nun verschickt debitel erneut Postkarten an ihre Kunden. Dieses Mal geht es nicht nur um ein Service-Paket, sondern gleich um eine Tarifumstellung. In einem teltarif vorliegenden Fall geht es dabei um eine Umstellung eines Kunden, der bislang in einem Vodafone Sun-Tarif telefoniert. Dieser kostet monatlich 4,95 Euro. Zusätzlich fällt ein Mindestumsatz von 5 Euro an.

Widerspruch nur per Hotline

"Zukünftig profitieren Sie mit Ihrem neuen Tarif debitel Vodafone 50 automatisch von vielen Vorteilen", heißt es auf der Postkarte. Diese augenscheinlichen Vorteile werden dem Kunden zugleich aufgelistet. Davon, dass die Grundkosten mit 15 Euro monatlich deutlich höher sind und die Telefonkosten vor allem für Nebenzeit- und Wochenend-Telefonierer deutlich schlechter sind, ist jedoch keine Rede.

Erst im Kleingedruckten heißt es dann: "Falls Sie wider Erwarten von diesen Vorteilen keinen Gebrauch machen möchten, lassen Sie es uns innerhalb von 4 Wochen nach Posteingang über unsere Hotline wissen." Die Vertragslaufzeit verlängere sich dadurch nicht, wie Johannes Ippach von debitel gegenüber teltarif versicherte. "Es handelt sich lediglich um eine Tarifumstellung", sagte der Pressesprecher. Postkarten dieser Art versende debitel schon seit langem.

"Im Gegensatz zu der von der Verbraucherzentrale bemängelten Postkarte handelt es sich hier nicht um einen Verkauf zusätzlicher Serviceoptionen, sondern um eine normale Tarifumstellung", so Ippach. Das dürfe nicht verwechselt werden. Zudem haben nach Angaben des Pressesprechers die Kunden auch nach Ablauf der auf der Postkarte genannten vier Wochen die Möglichkeit, den Tarif wieder auf den ursprünglichen zurückzustellen. Ob dieses auch komplett rückwirkend geschieht, konnte Ippach jedoch zunächst nicht sagen.