Palm-Handy

Handy und PDA: Das Hagenuk S200 im Test

Das Gerät kann schon sehr viel, muss aber noch einiges lernen
Von Marie-Anne Winter

Die Frage "Handy oder PDA" könnte sich bald erübrigt haben. Das S200 von Hagenuk ist ein Zwitter aus beidem. Und dabei ist es - gemessen an seinem Funktionsumfang - durchaus handlich. Mit 130 Gramm ist das Gerät auch nicht allzu schwer, vor allem wenn man bedenkt, dass beispielsweise der Smartphone-Veteran 7650 von Nokia, das Ende 2001 auf den Markt kam, noch seine 154 Gramm wog. Das S200 bietet bei weniger Gewicht deutlich mehr: Neben den heute üblichen Smartphone-Features steht dem Nutzer auch Funktionsspektrum eines Palm-Handhelds zur Verfügung. Als Betriebssystem kommt bei dem Triband-GSM-Gerät entsprechend PalmOS zum Einsatz. Palm-Smartphone:
Hagenuk S200

Der Vorteil der sehr kompakten Bauweise wird allerdings mit Abstrichen bei der Ergonomie erkauft: Die Eingabefelder für die Graffiti-Buchstabenerkennung oder für die Bildschirm-Tastatur sind ziemlich klein, so dass man bei der Texteingabe sehr exakt vorgehen muss. Der Umgang mit dem Eingabestift ist also nichts für Grobmotoriker. Dabei muss allerdings auch gesagt werden, dass ein Touchscreen für ein Gerät in diesem Format keineswegs selbstverständlich ist. Obwohl das Display mit 160 mal 220 Pixel Auflösung nicht allzu groß ist, kann man gut damit arbeiten. Die "Arbeitsfläche" ist allerdings sehr vollgepackt, eine systematischere Anordung der verschiedenen Funktionsbereiche mit weniger Symbolen auf dem Screen und weiteren Unternemüs würde der Übersicht sehr zuträglich sein.

Betrieb auch ohne SIM-Karte möglich

Das Smartphone lässt sich auch ohne SIM-Karte starten. Nach dem Einschalten kann man auswählen, ob man nur den PDA oder den kombinierten Telefon- und PDA-Abetrieb aktivieren möchte. Das ist für Vielflieger von Vorteil, weil sich das Gerät mit ausgeschaltetem Telefon auch im Flugzeug nutzen lässt. Wenn man die Telefonfunkionalität nutzen möchte, muss man entsprechend eine SIM-Karte einlegen, die, wie bei vielen anderen Handys auch, ihren Platz unter dem Akku hat, so dass man diesem zum Einlegen der Karte entfernen muss.

Für die Eingabe am Touchscreen Das S200 nimmt die jeweiligen Provider-spezifischen Einstellungen für Internet und WAP nicht automatisch vor, was nicht unbedingt ein Nachteil sein muss, denn man muss sich dafür auch nicht mit den ganzen Provider-Voreinstellungen herumschlagen, die man lieber nicht nutzen möchte. Außerdem stehen für die deutschen Mobilfunknetzbetreiber voreingestellte Profile bereit, weshalb sich die Konfiguration auf das Auswählen der jeweiligen Voreinstellung beschränkt. Beim Einlegen einer Genion-Karte von o2 zeigte sich allerdings, dass das Gerät die Anzeige der Homezone nicht unterstützt.

Beim Telefonieren selbst zeigte sich, dass das Handy mit schwachem Empfang relativ schlecht klar kommt. Aber die Sprachqualität überzeugte auch bei guter Netzabdeckung nicht wirklich. Der eingebaute Lautsprecher ist auch zum Musikhören nicht gut genug, deutlich besser hörte sich der MP3-Player über einen Kopfhörer an, sofern man nicht die im Lieferumfang enthaltene Stereo-Freisprecheinrichtung benutzt. Handelsübliche Kopfhörer kann man aber leider nur mit einem speziellen Adapter nutzen, weil das Hagenukphone nur mit einer 2,5-Millimeter-Headset-Buchse ausgestattet ist.