Abbau

Arcor will Isis komplett integrieren

Großteil der Mitarbeiter soll Standort Düsseldorf verlassen
Von Thorsten Neuhetzki

Noch vor dem für das nächste Jahr geplanten Verkauf der Vodafone-Festnetztochter Arcor will Arcor-Chef Harald Stöber die Düsseldorfer Tochter Isis Multimedia Net komplett in Arcor integrieren. Rund 160 der 270 Isis-Mitarbeiter sollen vom Standort Düsseldorf abgezogen und auf die Arcor-Standorte Eschborn und Essen aufgeteilt werden. Das berichtet die WirtschaftsWoche unter Berufung auf eine Informationsveranstaltung der Führungskräfte des Unternehmens in Köln. Arcor will demnach auf betriebsbedingte Kündigungen verzichten. Insider schätzen allerdings, dass ein Umzug nach Eschborn für viele Düsseldorfer nicht in Frage kommt. Arcor machte im vergangenen Geschäftsjahr mit 3 900 Mitarbeitern einen Umsatz von 1,6 Milliarden Euro und war damit größter Konkurrent der Deutschen Telekom im Festnetz.

Betroffen von der Isis-Integration, die spätestens mit Abschluss des im März 2006 endenden Vodafone-Geschäftsjahres abgeschlossen sein soll, sind insbesondere Zentralfunktionen wie Marketing, Finanzen, Recht, Regulierung und Öffentlichkeitsarbeit, die jetzt von Eschborn aus erledigt werden sollen. Gleichzeitig, so der Plan, wird der Kundenservice inklusive Callcenter nach Essen umziehen. In Düsseldorf bleiben soll allerdings das Geschäft mit Großprojekten, dessen bundesweiter Ausbau geplant ist. Im Gegensatz zu Arcor hatte Isis IT-Projekte wie mit der Stadtverwaltung Düsseldorf und örtlichen Krankenhäusern als eigenen Bereich aufgebaut. Isis-Mitarbeiter fürchten aber, dass diese Mannschaft bei Arcor schnell den Rückhalt verliert. Arcor ist derzeit stark auf das Massengeschäft fixiert und verzeichnet die größten Zuwächse bei schnellen DSL-Anschlüssen. Ein Million Kunden sind demnach bereits komplett von der Telekom zu Arcor gewechselt.