Potential

Apple rechnet mit mehr als 340 Millionen verkauften iPods

Strategie ist nicht die Verschmelzung von Musikplayer und Mobiltelefon
Von ddp /

Der Computerhersteller Apple will mit dem digitalen Musikspieler iPod noch deutlich erfolgreicher werden als Sony einst mit dem Walkman. "Der iPod bietet ein enormes Potenzial für Apple, weiter zu wachsen", sagte der für das Gerät verantwortliche Apple-Manager Jonathan Rubinstein der "Berliner Zeitung". Er rechne damit, dass Apple deutlich mehr als 340 Millionen iPods verkaufen wird. So viele Walkman-Kassettenspieler hatte Sony insgesamt absetzen können.

Der iPod sei erheblich schwerer zu kopieren als es der Walkman war, begründete Rubinstein seine Absatzerwartung. "Es handelt sich schließlich um ein ganzes Ökosystem verschiedener Elemente, die genau aufeinander abgestimmt sind: Hardware, Software, unser iTunes-Musicstore im Internet", fügte er hinzu. Das sei auch der Grund dafür, dass der iPod in den USA gut 40 Prozent vom Markt für digitale Mobilspieler hält und in Japan und Großbritannien sogar mehr als 50 Prozent.

Anders als Handyhersteller wie SonyEricsson und Motorola richtet Apple seine Strategie nach Angaben Rubinsteins nicht auf eine Verschmelzung von digitalem Musikspieler und Mobiltelefon aus. "Auch in zehn Jahren wird es unterschiedliche Geräte für unterschiedliche Nutzungen geben", sagte er. Es sei wichtig, spezialisierte Geräte zu haben, die das, was sie machen sollen, auch wirklich gut können. Er glaube nicht an die "große Vereinigungstheorie", der viele andere Firmen anhingen.

Auch durch die Einführung eines mit der Apple-Musikverwaltungssoftware iTunes ausgestatteten Handys durch den US-Hersteller Motorola sieht sich Rubinstein in seiner Einschätzung nicht widerlegt. Auf das iTunes-Handy könne sich der Nutzer 100 Hits laden, die er gerade besonders gerne höre. Mit dem iPod hingegen werde die gesamte Musiksammlung mobil. Bei Apple wolle man erst einmal beobachten, wie das neue Motorola-Gerät bei den Kunden ankomme. Bei der Integration von iTunes in Handys stehe der Hersteller erst am Anfang.