Umgedreht

ActiviNet gibt attraktives Tarifschema auf

Günstige Zeitzonen werden zu teuren
Von Thorsten Neuhetzki

Erst vor wenigen Wochen berichteten wir über den wieder an den Markt gegangenen Internet-by-Call-Anbieter ActiviNet. Dieser war besonders durch seine langen Zeitfenster in Kombination mit äußerst günstigen Tarifen interessant. Ab morgen gibt der Anbieter diesen Vorteil wieder auf und verhält sich so wie zahlreiche andere in der Branche: Viele kurze Zeitfenster machen das günstige Surfen schwierig. Zudem werden viele der bislang günstigen Tarifzonen ab morgen zu teuren Zeitzonen.

Als Bespiel gilt der Tarif Turbo1. In diesem konnten die Kunden bislang täglich zwischen 8 und 18 Uhr für 0,018 Cent pro Minute zuzüglich 9,9 Cent Einwahlentgelt surfen. Ab morgen fallen jedoch zwischen 15 und 6 Uhr sowie zwischen 9 und 12 Uhr teure 2,99 Cent pro Minute zuzüglich 9,9 Cent pro Einwahl an. Nur in der restlichen, kurzen Zeit zwischen 12 und 15 sowie 6 und 9 Uhr gilt der bisherige günstige Minutenpreis noch. Statt diesen über viele Stunden gültigen Tarif beizubehalten, ändert ActiviNet auch den Turbo2 und führt Turbo3 neu ein, um dennoch jederzeit ein günstiges Einwahlfenster anbieten zu können. Das Ziel dahinter ist klar: ActiviNet will die Kunden dazu bekommen, öfter das Einwahlentgelt zu bezahlen, um den niedrigen Minutenpreis zu subventionieren. Denn 0,018 Cent pro Minute ist kein kostendeckender Tarif - das ergeben alleine die vereinbarten Interconnection-Kosten.

Ähnliches gilt für den Time-Tarif: Bisher wurden hier rund um die Uhr 0,25 Cent pro Minute fällig, künftig sind es zwischen 15 und 6 Uhr sowie 9 und 12 Uhr stolze 2,99 Cent pro Minute. Genau umgedreht wurden die Tarife in den Speed-Tarifen: Dort, wo der Kunde bislang für 0,13 Cent pro Minute surfen kann, sind es ab morgen 2,99 Cent und dort, wo bislang 2,49 Cent pro Minute zu Buche schlugen, sind es ab morgen 0,13 Cent pro Minute.