Auskunftsdaten

Neue Millionen-Klagen gegen Telekom wegen Teilnehmerdaten

Telegate will 86 Millionen Euro Schadenersatz einklagen
Von ddp / Thorsten Neuhetzki

Im Zusammenhang mit den Kosten für die Überlassung ihrer Teilnehmerdaten kommen auf die Deutsche Telekom nach einem Pressebericht weitere Schadenersatzklagen in Millionenhöhe zu. Zusätzlich zu einer bereits laufenden Klage auf Rückzahlung von rund 70 Millionen Euro plus Zinsen habe der Auskunftsdienstleister Telegate eine Schadenersatzklage über 86 Millionen Euro eingereicht, berichtet das Nachrichtenmagazin Der Spiegel heute vorab. Telegate begründe die neue Klage damit, dass durch die Gebührenpolitik der Telekom die Entwicklung der Firma nachhaltig behindert worden sei.

Ex-Firmenchef Klaus Harisch, der Telegate 1996 gründete, mache in einer weiteren Klage einen Schaden von 320 Millionen Euro geltend, schreibt das Magazin. Um Telegate trotz der überhöhten Gebühren am Leben zu halten, sei er gezwungen gewesen, große Anteile der Firma unter Wert zu verkaufen, argumentiere er.

Mitte August hatte die in Bonn angesiedelte Bundesnetzagentur festgelegt, dass die Telekom für die Überlassung ihrer Teilnehmerdaten an private Telefonauskunftdienste nur 770 000 Euro pro Jahr kassieren darf. Bis dahin hatte der Konzern dafür 49 Millionen Euro verlangt. Der Regulierer folgte damit Vorgaben des Europäischen Gerichtshofs.