Lizenz

Telefónica darf deutsche UMTS-Lizenz vorerst behalten

Deutsche Behörden genehmigen offenbar Fristverlängerung
Von Thorsten Neuhetzki

Nach Medienberichten darf die spanische Telefónica Moviles SA [Link entfernt] vorerst seine deutsche UMTS-Lizenz behalten. Damit habe Telefónica einen Bericht der spanischen Tageszeitung Cinco Dias bestätigt, hieß es. Der spanische Mobilfunkanbieter ist mit 57,2 Prozent an dem in Deutschland gescheiteren Mobilfunkanbieter Quam beteiligt, der Rest gehört der schwedisch-finnischen TeliaSonera AB.

Nach den Lizenzvergabebedingungen hätte Quam schon längst mit einem UMTS-Netz starten müssen, entsprechende Pläne wurden jedoch auf Eis gelegt und bereits aufgebaute Netzbestandteile verkauft. Bei Nichteinhaltung der Auflagen können die Lizenzen ohne Rückzahlung des Lizenzgeldes entzogen werden. Gegen diesen Entzug haben die Anwälte der Telefónica nun offenbar ein Veto einlegen können. Nun werde der Fall erst vollständig geprüft.

Telefónica wehrt sich schon seit Jahren gegen einen Entzug der Lizenz in Deutschland. Offen bleibt, was das Unternehmen damit machen will. Möglich wäre ein angedachter Verkauf, der jedoch nicht erlaubt ist, da an die Lizenzen auch Frequenzen gekoppelt sind und ein Frequenzverkauf in Deutschland nicht zulässig ist. Unwahrscheinlich ist, dass Telefónica die Absicht hat, doch noch mit einem eigenen Netz in Deutschland zu starten. Das Unternehmen müsste bei Null anfangen, während die vier Mitbewerber schon mehrere hundert Großstädte mit ihren Netzen erschlossen haben. Zudem hatte man die Lizenz zwei Jahre nach dem Erwerb abgeschrieben und erklärt, kein UMTS-Netz aufbauen zu wollen.

Ähnliches trifft auch auf Italien zu: Auch hier hatten die Spanier eine Lizenz erworben, nicht genutzt und es drohte ein Entzug der Lizenz. Doch auch hier hat Telefónica offenbar einen vorläufigen Erfolg errungen: Die Lizenz wurde noch nicht entzogen. Allerdings läuft eine gewährte Aufschub-Frist im kommenden Monat aus.