Betrug

Polizei: Aufklärungsquote bei Internet-Betrug sehr hoch

Internet-Betrüger sind oft erfolgreich, werden aber auch fast immer erwischt
Von dpa / Marie-Anne Winter

Wie bereits mehrfach berichtet, nimmt die Kriminalität im Internet stark zu. Auch die Polizei in Nordrhein-Westfalen beobachtet große Steigerungsraten beim Betrug im Online-Handel. Häufig werde die Ware bei Internet-Auktionen gar nicht oder stark fehlerhaft geliefert. Andererseits gebe es Betrüger, die Ware orderten und mit Hilfe von Tricks nicht bezahlten. "Wirklich wirksam schützen kann man sich bei diesen auf Vertrauen basierenden Geschäften nicht", sagte Karl-Heinz Winkler vom Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen der dpa.

"Wer betrügen will, dem gelingt das meistens auch", fügte der Kriminalexperte hinzu. Allerdings müssten Internet-Betrüger auch fest damit rechnen, zur Rechenschaft gezogen zu werden. Die Aufklärungsquote lag im vergangenen Jahr landesweit bei 96,6 Prozent.

Stark zu schaffen macht den Ermittlern gegenwärtig das so genannte "Phishing", bei dem sich Internet-Ganoven den Zugang zu Online-Konten von Bankkunden ergaunern. Die Polizei im Kreis Lippe hat jetzt alle Bankkunden mit Online-Zugängen zu erhöhter Vorsicht aufgerufen. Günstig sei es, eine Chipkarte für die Sicherheitszertifizierung und nicht die herkömmliche TAN-Nummer einzusetzen.

Die TAN-Nummern, als eine Art elektronische Unterschrift gedacht, werden mit Hilfe so genannter Trojaner ausgespäht und der Computer des Kunden zum Absturz gebracht. Bis zum Neustart haben die Betrüger oft schon hohe Geldbeträge abgehoben und auf Konten von Strohmännern transferiert. Wessen Computer beim Internet-Banking plötzlich und unerklärlich abstürzt, der sollte schnell seine Bank kontaktieren, rät die Polizei.