Jubiläum

1 000 Tage Rufnummernportierung im Mobilfunk

Vor allem o2 konnte dank Genion Kunden gewinnen
Von Volker Schäfer

Die Portierung von Handynummern auf Prepaidkarten von T-Mobile und Vodafone ist auch ein Geheimtipp für Mobilfunker, die die Kosten für einen Vertrag einsparen wollen und ihre Rufnummer kostengünstig "zwischenparken" möchten, um sie später - möglicherweise erneut bei einem anderen Anbieter - wieder einzusetzen. Auch hier gilt allerdings wie bei Vertragskarten: Auf bestehende Prepaids sind Portierungen nicht möglich. Wer seine Nummer mitnehmen will, muss eine neue Karte bei T-Mobile bzw. Vodafone kaufen. Das ist allerdings inzwischen recht kostengünstig. 19,95 Euro kostet sowohl die XtraCard, als auch die CallYa, während man für die Karten früher - abgesehen von Sonderaktionen - das Doppelte investieren musste.

Umgekehrt müssen Prepaid-Fans, die ihre Rufnummer zu einem anderen Anbieter portieren, beachten, dass sie den Betrag, der für die Umstellung anfällt, noch als Guthaben auf ihrer Karte haben. Die Portierungskosten werden nämlich in der Regel vom Kartenguthaben abgezogen. Bei Vertragskarten werden die Kosten mit der letzten Rechnung verrechnet.

Neben der eigentlichen Telefonnummer wird auch die Mailbox-Nummer mit portiert, wenn eine Mailbox eingerichtet ist. Auch zusätzliche Rufnummern für Fax- und Datendienste können bei Bedarf zu einem neuen Anbieter mitgenommen werden.

Nachteil: Anbieterwechsel erst nach Mindestvertragslaufzeit möglich

Ein Nachteil ist bis heute, dass Rufnummernportierungen für Vertragskunden nur zum jeweiligen Ende des Vertragsverhältnisses möglich sind. Dabei sind die Mindestlaufzeiten von in der Regel 24 Monaten einzuhalten. Damit ist es nicht möglich, auf kurzfristige Marktentwicklungen und neue Preise zu reagieren.

Allerdings ist es ohnehin in vielen Fällen nicht möglich, Handynummern zu einem der neuen Discount-Anbieter mitzunehmen. debitel hatte anfangs auch die Rufnummernmitnahme zum Sommerhit-Tarif gestattet, dies aber mittlerweile eingestellt. simyo und Tchibo bieten die Portierung generell nicht an, während dies bei SIMply seit kurzem möglich ist.

Genaue Zahlen sind Geschäftsgeheimnis

Die Netzbetreiber halten sich generell sehr bedeckt zum Thema Rufnummernportierung. Zahlen will keiner nennen. Lediglich von T-Mobile war zu erfahren, dass MNP nur eine sehr untergeordnete Rolle spielt und der Service nur von wenigen Kunden genutzt wird. Großer Gewinner war zumindest nach Zahlen, die in der Anfangszeit nach MNP-Start durchgesickert waren, o2. Vor allem langjährige Kunden der anderen Netzbetreiber dürften die Möglichkeit genutzt haben, unter Beibehaltung ihrer Handynummer z.B. zu Genion zu wechseln.

So vorteilhaft die Rufnummernportierung auch sein mag: Für Anrufer kann dieses Feature durchaus auch verwirrend sein. Man kann nun anhand der Vorwahl nicht mehr sicher sagen, in welchem Netz der Angerufene telefoniert. Die Mobilfunk-Anbieter haben kostenlose Abfrage-Möglichkeiten eingerichtet, so dass man vor einem Anruf problemlos nachvollziehen kann, zu welchen Konditionen man telefoniert.

Im Festnetz gibt es dagegen teilweise das Problem, dass einige Call-by-Call-Anbieter nach wie vor nach den Vorwahlbereichen abrechnen und nicht die tatsächliche Netzzugehörigkeit einer Handynummer überprüfen. Dadurch kann es z.B. vorkommen, dass eine Rufnummer mit der Vorwahl 0177 zu E-Plus-Konditionen abgerechnet wird, obwohl der Angerufene ins Vodafone-Netz gewechselt ist.

Ansonsten bleibt abzuwarten, wie die Rufnummernportierung weiter von den Handykunden angenommen wird. Vermutlich ist der ohnehin recht kleine Ansturm der wechselfreudigen Handyfans aber ohnehin inzwischen beim Anbieter ihrer Wahl und die Zahl der MNP-Kunden geht in den nächsten 1 000 Tagen noch weiter zurück. teltarif.de hält Sie über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden.