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Bluerate: Handyflatrate für 129 Euro

Teures Angebot wird über Callback und Callthrough realisiert
Von Volker Schäfer

Nach den Netzbetreibern T-Mobile und Vodafone hat nun auch die bisher vor allem vom Callingcard-Geschäft bekannte Firma Bluerate eine Flatrate für Handy-Telefonate ins Festnetz vorgestellt. Für Privatkunden ist diese nur mit o2 Genion-Vertrag und innerhalb der Homezone nutzbar. Dafür verlangt Bluerate stolze 99 Euro im Monat. Geschäftskunden erhalten zwei o2 Genion-Karten, die über Rufumleitungen miteinander verknüpft werden. Damit soll der Pauschaltarif bundesweit nutzbar sein. Die Monatsgebühr beläuft sich allerdings auf 129 Euro.

Die Privatkunden-Lösung wird über Callback realisiert. Das heißt, der Kunde bekommt von Bluerate eine Festnetz-Nummer mitgeteilt, die er anruft. Sobald er das Freizeichen hört, legt er auf. Bluerate ruft automatisch zurück und stellt eine Amtsleitung zur Verfügung, über die dann die gewünschte Verbindung aufgebaut wird. Der Service kann technisch auch außerhalb der Homezone genutzt werden. Hier fallen aber Umleitungsgebühren von 19 Cent pro Minute an, so dass man sich das Bluerate-Angebot sparen und direkt über eine grundgebührfreie Karte z.B. von SIMply oder simyo telefonieren kann.

Geschäftskunden-Flat nur mit bestimmten Endgeräten

Für Geschäftskunden wird die Flatrate nur mit den Nokia-Handys 6600 und 6680 bzw. dem Sony Ericsson P910i verkauft. Auf dem Gerät wird eine Software installiert, die die gewünschte Verbindung im Callback- oder Callthrough-Verfahren herstellt. Dabei soll der Kunde die gewünschte Rufnummer aber wie gewohnt eingeben können. Die Bluerate-Software fängt die Anwahl ab und wählt die vom Provider vorgegebene Verbindungsart aus. Ob hier Callback oder Callthrough zum Einsatz kommt, ist nach Bluerate-Angaben von Fall zu Fall verschieden.

Die Geschäftskunden-Variante der Bluerate-Flatrate ist bundesweit ohne Umleitungsgebühren nutzbar, da der Anbieter hier mit zwei o2-Verträgen und einer Lücke im Tarifsystem des Münchener Mobilfunk-Netzbetreibers arbeitet. Allerdings ist es fraglich, wie o2 zu einer kommerziellen Vermarktung dieses Features steht.

Netzbetreiber-Angebote sind günstiger

In jedem Fall dürften die Pauschaltarife in der Form, wie sie von Bluerate nun angeboten werden, kaum lohnenswert sein. Zu Preisen zwischen 84,95 und 100 Euro gibt es bei allen vier Netzbetreibern inzwischen Pakettarife mit 500 Inklusivminuten plus subventioniertem Handy. Dazu kann man bei den D-Netzen noch für 4,95 Euro bzw. 5 Euro Wochenend-Flatrates sowie für 7,50 Euro eine Nebenzeit-Flatrate buchen und T-Mobile-Kunden können für weitere 10 Euro rund um die Uhr pauschal in zwei Ortsnetz-Bereiche telefonieren.

Die Gesamtkosten bei T-Mobile für den 500-Minuten-Tarif inklusive aller Flatrate-Optionen liegt immer noch unter dem Business-Flat-Tarif von Bluerate. Dieser ist zu den derzeitigen Bedingungen damit kaum interessant, zumal auch nur Telefonate ins Festnetz abgedeckt werden, während bei den Netzbetreiber-Angeboten zumindest auch netzinterne Gespräche in jedem Fall inklusive sind. In einigen Fällen können die Inklusivminuten auch für Telefonate in andere Netze genutzt werden.