Big Brother

EU-Kommission: Bewegungsprofile von Handynutzern

Datenvorratsspeicherung soll offenbar größeres Ausmaß haben
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Die EU-Kommission will im Kampf gegen den islamistischen Terrorismus stärker als bisher bekannt Daten auf Vorrat speichern lassen. Die berichtet die in Berlin erscheinende Tageszeitung Die Welt in ihrer Montagausgabe. In einem 17-seitigen, unveröffentlichten Papier der Kommission, das der Zeitung vorliegt, wird gefordert, dass Benutzer von Telefon, Handy und Internet von der ersten Sekunde bis zum Ende der Nutzung beobachtet werden sollen, um bis ins Detail festzuhalten, wie sich die Person in den Kommunikationsnetzen bewegt. Laut der vorgeschlagenen "Direktive von EU-Parlament und EU-Rat" sollen nicht nur Nummer, Name und Adresse des Nutzers gespeichert werden, sondern auch Ziel, Datum, Zeit und Zeitdauer der Gespräche bzw. Internetnutzung sowie die Art und Mittel der Kommunikation.

Schließlich strebe die EU-Kommission das Anfertigen von Bewegungsprofilen an, berichtete die Zeitung weiter. So soll der Ortswechsel des Handy-Benutzers ebenso miterfasst werden, wie die Frage, ob der Zugang zum Internet von einem festinstallierten PC oder einem transportablen Laptop erfolgt. Erst gestern waren Details zur Dauer der Vorratsspeicherung bekannt geworden.