Internetshops

Experten bemängeln zu wenig Datenschutz beim Online-Einkauf

Kunden werden teilweise am Einkauf gehindert
Von dpa / Thorsten Neuhetzki

Einige Online-Händler nehmen es nach Angaben von Experten mit dem Datenschutz nicht so genau. Immer mehr Internet-Shops prüfen die Kreditwürdigkeit ihrer Kunden. Das ist zwar grundsätzlich rechtens, sofern ein berechtigtes Interesse vorliegt. Doch einige "Schwarze Schafe" schießen dabei über das Ziel hinaus, berichtet die Computerzeitschrift c't unter Berufung auf verschiedene Branchen-Insider.

Demnach führen manche Händler gemeinsam illegale Datenbanken. Vermerkt werden darin zum Beispiel Kunden, die schon einmal von ihrem Rückgaberecht Gebrauch gemacht haben. Da bei einer Online-Bestellung die Datenbanken automatisch und vom Kunden unbemerkt abgefragt werden, können entsprechende Kunden vom Handel ausgeschlossen werden. Zumindest können die Betroffenen nur eingeschränkt online einkaufen, indem ihnen beispielsweise die Zahlung per Rechnung verweigert wird.

Manche Online-Händler schließen diese Kunden laut c't ganz aus dem Geschäft aus. Um die Ablehnung zu verschleiern, zeigen sie beim Bestellversuch plötzlich nur noch Fehlerseiten an. Weil keine Kontrolle über diese Datensammlungen stattfinden, sei die Versuchung für den Händler groß, nervige Kunden mit illegalen Negativ-Einträgen abzustrafen. Schließlich stellt die legale Warenrückgabe durch den Kunden einen nicht unerheblichen Aufwand für den Händler dar. Verbraucher, die den Verdacht haben, in solch einer Negativ-Datenbank vermerkt zu sein, haben kaum Chancen, sich dagegen zu wehren. Schließlich handelt es sich um illegale Aktivitäten, die der Händler kaum zugeben wird. Der c't zufolge sind es vor allem kleine Anbieter, die sich so verhalten.