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Verbraucherschützer warnen vor Servicepaket von debitel (aktualisiert)

Kunden haben offenbar durch Schweigen Zustimmung gegeben
Von ddp / dpa / Thorsten Neuhetzki

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg (VZBW) wirft dem Mobilfunkanbieter debitel eine unzulässige Vertragsänderung zu Lasten von Kunden vor. Wie die Verbraucherschützer in Stuttgart mitteilten, weist das Unternehmen seit Mai auf Mobilfunkrechnungen je nach Tarif 1,95 Euro oder 2,95 Euro für ein zusätzliches Servicepaket auf. Es bestehe aber keine gültige Vertragsgrundlage für die Berechnung der Pauschale.

Den Angaben zufolge wurden zahlreiche debitel-Kunden im April per Postkarte auf das neue und kostenpflichtige Servicepaket aufmerksam gemacht, das Leistungen wie Tarifanalyse oder kostenlose Nutzung der Hotline enthält. Die Kunden würden das Paket automatisch erhalten, wenn sie nicht innerhalb einer bestimmten Frist widersprechen. Nach Auffassung der Verbraucherzentrale muss die Pauschale aber nur bezahlt werden, wenn der Kunde seine "ausdrückliche Einwilligung" zum Servicepaket gegeben habe.

Die Verbraucherschützer appellierten an alle betroffenen Kunden, die nicht ihre Zustimmung zu dem Angebot gegeben haben, bei debitel umgehend Widerspruch einzulegen und bereits erfolgte Zahlungen zurückzufordern. Den Angaben zufolge liegen der Zentrale schon zahlreiche Beschwerden vor.

debitel will Service wieder abschalten

"debitel bedauert, dass den ausgewählten Kunden durch eine Postkartenaktion zum ServicePlus-Paket Unannehmlichkeiten entstanden sind", sagt Firmensprecher Johann Ippach in Stuttgart. Der Service werde wieder abgeschaltet. "Bereits erfolgte Zahlungen werden den Kunden wieder gutgeschrieben, ein Widerspruch oder eine Meldung der Kunden ist dazu nicht erforderlich." Kunden, die das ServicePlus- Paket weiter nutzen möchten, werden gebeten, sich zwecks Freischaltung direkt an das Unternehmen zu wenden.