Handy-TV

Medienanstalten prüfen DMB-Einführung

Sendestart zur Fußball-WM 2006 angestrebt
Von Volker Schäfer

Das DMB-System für mobile Fernsehübertragungen scheint gegenüber dem Konkurrenzverfahren DVB-H die Überhand zu gewinnen. Die Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) hat auf ihrer jüngsten Sitzung beschlossen, die Einführung von Digital Multimedia Broadcasting (DMB) zu prüfen.

Zunächst wollen die Medienanstalten, die auch für die Vergabe der erforderlichen Sendelizenzen zuständig sind, klären, ob in einem ersten Schritt alle Austragungsorte der Fußballweltmeisterschaft 2006 versorgt werden können. Später sollen weitere deutsche Großstädte und die Autobahnen mit DMB versorgt werden.

Hintergrund der Überlegungen der Medienwächter sind Interessensbekundungen, zur Fußball-WM Projekte zu starten, die mittels DMB Bewegtbildangebote auch für den Handyempfang ermöglichen sollen. Angestrebt werden nicht nur Pilotprojekte, sondern - je nach Akzeptanz - auch über die Dauer der Weltmeisterschaft hinausgehende, langfristige Nutzungsmöglichkeiten.

Samsung und T-Systems haben in dieser Woche auf dem Medienforum Nordrhein-Westfalen den Prototypen eines ersten DMB-Handys vorgestellt. T-Mobile hat angekündigt, sich im Hinblick auf die Fußball-Weltmeisterschaft sowohl bei DVB-H, als auch bei DMB zu engagieren.

Eine Arbeitsgruppe der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten soll nun kurzfristig technische und verfahrensrechtliche Fragen klären. Zunächst gilt es, freie Frequenzen für DMB-Projekte länderübergreifend öffentlich auszuschreiben. Kapazitäten stehen - im Gegensatz zu DVB-H - bundesweit zur Verfügung.