schnurlos

distybox: Faxgerät per DECT-Station anschließen

teltarif-Test zeigt sinnvolle und weniger sinnvolle Anwendungen
Von Thorsten Neuhetzki

disty communications, vormals hagenuk communications, aus Kiel hat eine neue Telefonbox vorgestellt, die es den Kunden ermöglichen soll, beliebige Endgeräte wie Tischtelefon, Fax oder Modem per DECT-Basisstation schnurlos zu machen. Voraussetzung zum Betrieb ist eine beim Kunden bereits vorhandene DECT-Basisstation, an der noch ein weiteres Endgerät eingebucht werden kann. Danach kann im Funkbereich der DECT-Station jedes beliebige Endgerät an die Box angeschlossen werden. So kann der Anwender etwa auch im Gartenhaus Faxe verschicken oder surfen oder sein Tischtelefon weiter entfernt von der Telefondose hinstellen. Dafür muss dann kein Kabel mehr durch die ganze Wohnung gezogen werden. teltarif hat die Box, die derzeit ab 129 Euro im Handel ist, unter die Lupe genommen.

Die Installation ist denkbar einfach, wenn man sich an die mitgelieferte Bedienungsanleitung hält. Das Gerät muss an das Stromnetz angeschlossen werden und schon fängt es an, eine Basisstation zu suchen. Der Basisstation muss entsprechend mitgeteilt werden, dass sie ein neues Gerät zulassen soll. Hat die Basisstation die PIN-Nummer 0000 oder 1111 erfolgt das Einbuchen automatisch, ansonsten muss die PIN im Programmiermodus eingegeben werden. Der Programmiermodus kann nur in den ersten zehn Minuten nach dem Anschluss ans Stromnetz aufgerufen werden, indem man an einem an die distybox angeschlossenen Telefon die Kombination **9 wählt. Danach kann der Anwender etwa die PIN eingeben, die Rufnummernanzeige einschalten, Lautstärke ändern, die Signalstärke messen oder dem Telefon bestimmte Beschränkungen auferlegen.

Anschluss eines Fax macht nur mit ISDN-Basis Sinn

Die Box empfängt die Signale der Basisstation Problematisch kann allerdings das Anschließen des Telefones sein: Die Box verfügt lediglich über zwei Buchsen. Die eine ist für den mitgelieferten Netzstecker, die andere für das Telefon. Allerdings: Die Buchse hat die Norm RJ 11 (Westernstecker), eine Norm mit der kaum ein Telefonkabel ausgeliefert wird. Auch bei anderen Boxen, etwa den FRITZ! Boxen von AVM wird diese Norm verwendet. Hier wird jedoch ein Adapter mitgeliefert, was bei der distybox nicht der Fall ist. Ein solcher TAE-Adapter ist jedoch im freien Handel für wenige Euro zu haben.

Ist die Box einmal eingerichtet und der Adapter gekauft, kann problemlos jedes Telefon an das Gerät angeschlossen und so schnurlos gemacht werden. Allerdings kann es bei der Anwendung zu Problemen kommen. Wer etwa an seine analoge Basisstation ein Funktelefon und ein Fax einbucht, wird feststellen, dass das Fax alle Anrufe annimmt. Und auch die bisherige Faxnummer muss bei einem ISDN-Anschluss erst auf den a/b-Port der DECT-Station gelegt werden, damit wieder Faxe ankommen. Allerdings klingelt dann auch das Telefon mit. Das ist allerdings kein Problem der distybox, sondern eher ein generelles Problem der analogen Geräte. Wünschenswert wäre jedoch, dass disty die Kunden dahingehend besser informiert. Besser geht die Einrichtung bei einer ISDN-Basisstation. Hier kann der distybox eine MSN zugewiesen werden. An der Analog-Basis eignet sich der Fax-Anschluss jedoch nur, um Faxe zu versenden. Der Empfang müsste über ein anderes Gerät, etwa einen Unified Messaging Dienst, laufen.