Ausblick

Mehr Drive für DSL, Kabel und UMTS

Der Breitbandausbau in Deutschland kommt voran
Von dpa / Björn Brodersen

Bis vor kurzem gab es überwiegend lange Gesichter und Warnungen, wenn von Deutschland als "Breitbandstandort" die Rede war. Der Nation drohe im globalen Wettbewerb das Abseits, warnten Beobachter. Inzwischen mehren sich die Zeichen der Hoffnung: Die Netzbetreiber Deutsche Telekom und Arcor rüsten in Kürze DSL für höhere Übertragungsgeschwindigkeiten auf und wollen den Funkstandard WiMAX testen. Auch der Handystandard UMTS bekommt mehr Tempo, während zugleich vermehrt in den Ausbau des Fernsehkabels investiert wird. Derzeit verfügen erst 18 Prozent der Haushalte in Deutschland über einen Breitbandanschluss, deutlich weniger als in vielen anderen Industriestaaten.

Den Einwohnern Hannovers hat der Marktführer Deutsche Telekom bereits eine Tür zum Internet der Zukunft gebaut. Der Bonner Konzern bietet dort seit Mitte Mai bei DSL-Leitungen erstmals Übertragungsraten von bis zu 16 MBit/s an - das ist das Achtfache des derzeitigen Standards. In den Sommermonaten sollen zwei andere Großstädte hinzukommen, wobei die Geschwindigkeit auf maximal 25 MBit/s hochgefahren wird. Ab Juli will die Telekom außerdem bundesweit Bandbreiten von bis zu 6 MBit/s anbieten. Damit lassen sich dann reibungslos laufende Fernsehsendungen über die Telefonleitung übertragen.

Auch Arcor bietet ab Juli DSL-Anschlüsse mit 6 MBit/s an

Konkurrent Arcor, die Nummer zwei im deutschen Festnetz, will ebenfalls im nächsten Monat mit 6 MBit/s auf den Markt kommen. "Deutschland hat die Aufholjagd angetreten", sagt Vorstandschef Harald Stöber mit Blick auf die DSL-Entwicklung. Er rechnet damit, dass die Zahl der DSL-Anschlüsse in diesem Jahr von 6,7 Millionen auf über zehn Millionen steigen wird. Das wäre mehr als die bisherige Erwartung der Branche.