Provider gegen simyo

Anfang der Woche überraschte E-Plus die Konkurrenz mit dem Start der neuen Billigmarke simyo, die Telefongespräche in alle deutschen Netze für 19 Cent pro Minute rund um die Uhr ermöglicht. Begleitet wird der Start des neuen Prepaid-Produkts durch eine umfangreiche Werbekampange in verschiedenen Medien. Auch die Kundenresonanz ist viel versprechend. Wurden zum Start am Montag noch ausschließlich Rufnummern mit der Vorwahl 0163, gefolgt von den Ziffern 691 vergeben, so wurden nach wenigen Stunden auch die Nummernkreise 692 und 693 geöffnet. Seit gestern gibt es nun auch Rufnummern, die mit den Ziffern 694 und 695 beginnen.

debitel und mobilcom: Rechtliche Schritte gegen simyo?

Allerdings gibt es auf den Start der Billigmarke nicht nur positive Resonanz. So erwägen debitel und mobilcom Presseberichten zufolge rechtliche Schritte gegen das Angebot. Grund: E-Plus ermögliche seiner neuen Zweitmarke günstigere Einkaufsbedingungen als den etablierten Providern. Ob eine Klage der Provider Erfolg haben könnte, bleibt allerdings offen. Schließlich kann man auch mit dem Free & Easy-Plus-Tarif von E-Plus zumindest ab der dritten Minute jedes Gesprächs für 20 Cent pro Minute und somit zu ähnlichen Konditionen telefonieren. Ganz so neu ist der Tarif also nicht und das Free & Easy-Modell ist im Gegensatz zu simyo auch über die Provider zu haben.

simyo kein Einzelfall

Es gibt jedoch auch andere Beispiele, wo Provider günstige Netzbetreiber-Angebote von E-Plus nicht nachahmen können. So gab es z.B. kostenlose Rufumleitungen ins Festnetz u.a. in verschiedenen Professional-Tarifen fast nur bei E-Plus selbst, nicht aber bei den Wiederverkäufern. Auch die Hiptop-Datenflatrate ist nur direkt vom Netzbetreiber zu bekommen.

Mit SIMply hat am Mittwoch sogar ein erster Provider das simyo-Angebot noch unterboten. Victorvox arbeitet hier allerdings mit T-Mobile, nicht mit E-Plus zusammen. Es bleibt somit spannend auf dem deutschen Mobilfunkmarkt.

Kunden warten auf SIM-Karten

Unterdessen warten die ersten simyo-Kunden gespannt auf ihre Karten. Gestern erhielten die Kunden, die schon am Montag bestellt hatten, per E-Mail ihre Rechnungen im PDF-Format. Im Begleitschreiben war nochmals die gewählte Rufnummer zu finden. Außerdem hat der Anbieter die Auslieferung der Karten "in wenigen Tagen" zugesagt. Bleibt abzuwarten, wann - abgesehen von am Montag ausgegebenen Testkarten - tatsächlich die ersten Kunden mit simyo telefonieren.