3G

Hutchison Whampoa will UMTS-Netze ausgliedern

Tochtergesellschaften demnächst an der Börse
Von Volker Schäfer

Der Hongkonger Telekommunikationskonzern Hutchison Whampoa plant Umstrukturierungen bei seinen Tochtergesellschaften in Europa. Presseberichten zufolge sollen die UMTS-Netze in Großbritannien und Italien ausgegliedert und an der Börse platziert werden. Das britische Netz, das - wie alle UMTS-Gesellschaften von Hutchison Whampoa - unter dem Namen 3 vermarktet wird, soll schon Mitte nächsten Jahres aus dem Konzernverbund ausscheiden.

Ganz trennen will sich das Hongkonger Unternehmen von seinen 3G-Mobilfunknetzen aber nicht. Durch den Aktienverkauf erhofft man sich aber neues Kapital, um die Verluste, die die Netze bislang eingespielt haben, zumindest teilweise aufzufangen. Insgesamt musste Hutchison Whampoa im vergangenen Jahr einen Verlust von umgerechnet rund 2,5 Milliarden Euro hinnehmen.

Kundenzahlen bislang enttäuschend

Die Kundenzahlen der UMTS-Netze von Hutchison Whampoa liegen bislang weit hinter den Erwartungen zurück. In vielen Ländern ist das Unternehmen wesentlich später als die Konkurrenten an den Start gegangen. Außerdem hinkt der Netzausbau oft hinter dem der Mitbewerber hinterher, die auch über GSM-Netze verfügen.

Erfolgreich war 3 bislang vor allem in Italien, wo die Netze der Mitbewerber vor allem in Ballungsgebieten stark überlastet sind, so dass Kunden, die auf ihr Handy angewiesen sind, froh waren, im 3-Netz stets eine freie Leitung anstelle eines Besetztzeichens zur Verfügung zu haben.

Inzwischen rächt sich aber, dass 3 auf hohe Senderstandorte gesetzt hat. So konnte der Neueinsteiger in den Mobilfunkmarkt zwar mit verhältnismäßig wenigen Basisstationen weite Teile des Landes mit UMTS versorgen. Allerdings verteilt sich die Kapazität für Telefonate und Datendienste deshalb auf eine entsprechend große Fläche bzw. Kundenanzahl, so dass auch das 3-Netz mittlerweile vielerorts überlastet ist.