wieder nichts

Verkauf von Siemens-Handysparte an Motorola gescheitert

FAZ: US-Hersteller hat sich überraschend zurückgezogen
Von dpa / Marie-Anne Winter

Die Spekulationen um die Zukunft der defizitären Handysparte des Elektrokonzerns Siemens dauern an. Nach einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) ist ein Verkauf an den US-Hersteller Motorola gescheitert. Motorola habe sich kurz vor der Unterzeichnung unterschriftsreifer Verträge zurückgezogen, hieß es in der Zeitung ohne Quellenangabe. Gründe für das Scheitern seien zunächst nicht genannt worden. Ein anderer Käufer sei derzeit nicht in Sicht. Zuvor hatte die zur FAZ gehörende Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet, die Gespräche mit Motorola als Nummer Zwei auf dem internationalen Handymarkt seien "sehr weit fortgeschritten". Ein erster Einstiegsversuch des US-Unternehmens sei aber an unterschiedlichen Preisvorstellungen gescheitert.

Siemens führt weiter Gespräche

Siemens ist unabhängig von der angeblichen Absage des US-Konzerns weiter mit möglichen Partnern im Gespräch über seine defizitäre Handysparte. "Wir sprechen mit mehreren Unternehmen", sagte heute ein Siemens-Sprecher auf Anfrage. Die Aussage des Vorstandsvorsitzenden Klaus Kleinfeld bei der Vorlage des Halbjahresberichts Ende April habe weiter Bestand, wonach der Konzern "in Kürze" eine zweite Entscheidung zur Zukunft der Handysparte fällen werde. An diesem Ziel habe sich nichts geändert, sagte der Sprecher weiter.

Siemens will die Verluste schreibende Handysparte aus dem Kommunikationsbereich Com herauslösen und rechtlich verselbstständigen, um einen oder mehrere Partner für sie zu finden. Zugleich hatte der Konzern angekündigt, voraussichtlich die Mehrheit am Handygeschäft abzugeben. Die Handysparte verzeichnete von Januar bis März einen Verlust von 138 Millionen Euro. Eine lange Zeit diskutierte Schließung des Bereichs hatte der Konzern zuletzt ausgeschlossen.