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Microsoft plant Blackberry-Konkurrenz

Neue Windows Mobile-Version soll E-Mail-Push ermöglichen
Von Volker Schäfer

Die kanadische Firma RIM ist mit ihrem Blackberry-Konzept zwar Vorreiter für den mobilen, automatisierten E-Mail-Empfang gewesen. Inzwischen steht das Unternehmen aber nicht mehr alleine da. Die ebenfalls aus Kanada stammende Firma Danger [Link entfernt] bietet mit ihrem Hiptop etwas vergleichbares an und auch Firmen wie Space2Go [Link entfernt] in Berlin haben erkannt, dass sich mit einem E-Mail-Pushdienst Geld verdienen lässt.

Zuletzt hat Vodafone eine eigene E-Mail-Push-Lösung eingeführt. Andere Firmen denken ebenfalls darüber nach. So soll z.B. auch der Nachfolger des jetzigen Windows Mobile-Betriebssystem von Microsoft über eine entsprechende Funktion verfügen. Die fünfte Windows CE-Version soll im Sommer auf den Markt kommen. Erste Beta-Versionen des unter dem Codanamen "Magneto" vorbereiteten Betriebssystems werden schon jetzt in den Microsoft-Labors getestet.

Details noch unklar

Bleibt abzuwarten, ob und in welcher Form der E-Mail-Pushdienst wirklich realisiert wird. Einer der Vorteile von Blackberry ist bislang vor allem der sparsame Datenverbrauch. Mails werden generell stark komprimiert übertragen, längere Texte und Anhänge werden nur dann sukzessive übertragen und angezeigt, wenn der Nutzer das wirklich möchte.

Der Hiptop von Danger überträgt dagegen Mails sofort komplett. Bei Vodafone und Space2Go muss man sich nach der Anzeige des Mail-Anfangs entscheiden, ob man die Übertragung nicht fortsetzt oder gleich die komplette Mail herunterlädt. Außerdem erfolgt die Übertragung nicht komprimiert, was je nach Umfang der elektronischen Post zu ungewollt hohen Kosten führen kann.

Auch Windows Mobile 2003 ermöglicht automatisierten Mailempfang

Prinzipiell ist ein E-Mail-Empfang nahezu in Echtzeit auch mit der jetzigen Windows Mobile-Software möglich. Die Mail-Client erlaubt den automatisierten Abruf in bestimmten Intervallen. Auch hier wird jedoch nicht komprimiert und nach den ersten Zeilen muss man das Dokument ggf. komplett laden, während Blackberry-Nutzer langsam nach unten scrollen und den Abruf bei Bedarf auch abbrechen können.

Ob sich die höheren Grundkosten für Blackberry lohnen oder ob man - wegen geringem Mailaufkommen - auch mit höherem Übertragungsvolumen leben kann, muss wohl jeder Nutzer für sich selbst entscheiden. So bekommt man Datenpakete mit 10 MB Inklusivvolumen bei allen vier Netzbetreibern schon zu Preisen zwischen 9,68 und 10 Euro. Bucht man Blackberry inklusive 10 MB Datenverkehr, so werden hierfür zwischen 22,04 und 29 Euro fällig.

Ungeachtet der Planungen von Microsoft plant zumindest T-Mobile, auch auf dem MDA4, der im Herbst auf den Markt kommt und das neue Betriebssystem an Bord haben wird, Blackberry anzubieten. Vermutlich werden auch die baugleichen Geräte der anderen Netzbetreiber einen Blackberry-Client an Bord haben, zumal der Produzent der Handhelds, HTC, und Blackberry-Hersteller RIM eine entsprechende Vereinbarung getroffen haben.