Telekom hat Kunden Änderungen "untergeschoben"
Die Verbraucherzentrale Brandenburg (VZB) hat der Deutsche Telekom vorgeworfen, Kunden ungewünscht Tarifänderungen "untergeschoben" zu haben. Die Verbraucherschützer sprechen dabei von "tausenden Betroffenen". Kunden seien mit einer "aggressiven" Telefonwerbung belästigt worden und hätten Mitteilungen über Vertragsänderungen erhalten, denen sie "ausdrücklich nicht die Zustimmung erteilt haben", erläuterte Evelyn Dahme von der Verbraucherzentrale.
Die Telekom bedaure die "unangenehme Situation" und würde diese Verträge "umgehend annullieren", erklärte dazu Telekom-Sprecher Walter Genz. Nach seinen Angaben habe ein "nicht autorisiertes Vertriebsunternehmen" die Kundenanrufe übernommen. Die Arbeit des Call-Centers sei bereits am 3. März eingestellt worden. Die T-Com sichere den Kunden "eine leichte Vertragsannullierung" zu. Geworben wurden die Kunden im Februar bereits für die neuen T-Com-Tarife, die seit März gültig sind. "Ein Wechsel zurück in die alten, eigentlich nicht mehr erhältlichen Tarife, stellt für die Kunden die durch dieses Call-Center akquiriert wurden, kein Problem da", unterstrich Genz auf Nachfrage von teltarif.
Verbraucherschützer befürchtet tausende Betroffene, T-Com nur einige wenige
Nach Angaben der Verbraucherzentrale seien Kunden telefonisch im Auftrag der Telekom Angebote über einen angeblich günstigeren Tarif unterbreitet worden. Wenn die Kunden skeptisch reagierten oder sogar ablehnten, sei ihnen gesagt worden, dass sie Informationsmaterial zugeschickt bekommen würden, um in Ruhe darüber nachzudenken. Tatsächlich hätten sie aber eine Bestätigung der Vertragsänderung erhalten. "Solchen ungewollten Verträgen sollten Verbraucher sofort und nachweislich widersprechen", rät die Verbraucherzentrale.
In den vergangenen Wochen hätten sich rund 50 Telekomkunden gemeldet. Die Verbraucherzentrale geht davon aus, dass sich viele Verbraucher einfach fügten, weil sie einen aufwendigen Tarifvergleich oder die Mühe der Gegenwehr scheuen würden. Dieses lasse auf "tausende Betroffene" schließen, die hier von Telekom-Werbern regelrecht "überrumpelt" würden. Diese hohe Zahl hielt T-Com-Sprecher Genz im Gespräch mit teltarif jedoch für übertrieben. Die Kunden reagieren nach seinen Angaben größtenteils sehr wohl auf Auftragsbestätigungen, wenn sie mit dem Schreiben nicht anfangen könnten.