Entscheidung

MCI bleibt im Übernahmekampf standhaft

Vorteile der Verizon-Vereinbarung sollen überwiegen
Von Björn Brodersen

Der Vorstand von MCI bleibt bei seiner Entscheidung für das Übernahme-Angebot von Verizon Communications. Heute gab das Unternehmen bekannt, dass es die dritte, aufgestockte Offerte des anderen übernahmewilligen Unternehmens, dem in Denver anssässigen Telekommunikationsanbieter Qwest Communications, nicht als besser bewertet. Qwest hatte bis gestern nacht insgesamt 8,9 Milliarden US-Dollar geboten. Das Gebot von Verizon, der führenden Telefongesellschaft im Nordosten der USA, lag zuletzt bei 7,5 Milliarden Dollar.

MCI sei nicht bereit gewesen, die Sicherheit der Verizon-Vereinbarung für die Unsicherheiten des Qwest-Vorschlags aufs Spiel zu setzen, teilte MCI heute mit. Unter Einbeziehung anderer Faktoren wie beispielsweise die Marktsituation oder fusionsbedingte Zwänge sei die mit Verizon getroffene Zusammenschluss-Vereinbarung weiterhin besser zu bewerten. Der Vorstand des Unternehmens verwies unter anderem auf die negative Kundeneinschätzung eines Zusammenschlusses mit Qwest. Zudem zweifelte das Unternehmen die Synergieschätzungen von Qwest an und verwies auf die Verbindlichkeiten des Unternehmens. Trotz der neuerlichen Entscheidung sei MCI aber weiterhin offen für Verhandlungen mit Qwest, heißt es in der Mitteilung.

Auch die im seit Februar laufenden Bieterrennen anscheinend unterlegene Telefongesellschaft will offensichtlich weitermachen - trotz der jüngsten Drohung, aus dem Rennen auszusteigen. Man prüfe die Optionen, teilte Qwest nach der Ablehnung des jüngsten Angebots mit. Die Aktionäre würden den nächsten Schritt in diesem Verfahren diktieren. Qwest bezeichnete das eigene Angebot als besser. Es biete mit 27,50 US-Dollar je MCI-Aktie ein Aufgeld von fast 20 Prozent gegenüber der Verizon-Offerte. MCI hat Qwest dagegen aufgefordert, die Offerte auf 30 US-Dollar je MCI-Aktie aufzustocken.