Technik

DSL: Nicht jeder, der Resale will, bekommt es auch

Software-Probleme machen Resale-Providern Probleme bei der Bestellung
Von Thorsten Neuhetzki

Immer mehr DSL-Anbieter setzen in letzter Zeit auf Resale-Anschlüsse. Sie kaufen die DSL-Leitungen zu Großhandelskonditionen bei der T-Com ein und können diese dann mit eigener Rechnung und entsprechendem Gewinn an ihre Kunden weitergeben. So setzen neben Arcor und 1&1 mittlerweile auch Provider wie Tiscali, QSC, freenet und 1Xnet auf die Vermarktung eigener Anschlüsse, die zumeist günstiger sind als die T-DSL-Anschlüsse der T-Com. Doch nicht jeder Kunde, der einen Resale-Anschluss bestellt, bekommt diesen auch.

In einigen Fällen kommt es vor, dass der Kunde bei seinem neuen Provider zwar einen wiederverkauften DSL-Anschluss des Anbieters bestellt, anschließend aber eine Bestellbestätigung der T-Com bekommt. Bei 1&1 ist dieses Problem bekannt. "Es gibt in der Tat Telefonanschlüsse, an denen wir kein Resale schalten können", bestätigt Pressesprecherin Nicole Braun auf Nachfrage von teltarif.de. "Das betrifft jedoch nur einige wenige Kunden", heißt es weiter. Dem Kunden werde dann ein entsprechender DSL-Anschluss der T-Com geschaltet. Dieses ist allerdings mit der üblichen Einrichtungsgebühr von 99,95 Euro verbunden.

1&1-Kunden bekommen Surfguthaben als Entschädigung

1&1 hat jedoch vorgesorgt: Dem Kunden wird der Differenzbetrag als Ausgleich auf sein Kundenkonto geladen. Kunden, die einen DSL-Anschluss mit 2 oder 3 MBit/s Bandbreite bestellen, bekommen somit ein Guthaben von 99,95 Euro. 1 MBit/s-Kunden bekommen 50 Euro Guthaben, da sie auch bei 1&1 ein Einrichtungsentgelt von 49,95 Euro zahlen müssten. "Das Guthaben verfällt nicht und kann für alles außer Hardwarebestellungen verwendet werden", erläutert Braun weiter.

Resale ist trotz Ablehnung möglich

Auch Walter Genz, Pressesprecher der T-Com in Bonn, ist das Problem der nicht möglichen Resale-Bestellungen nicht neu. Es handele sich dabei nach seinen Angaben um einen Softwarefehler in der Schnittstelle zwischen den Großhandelskunden - sprich 1&1 - und der T-Com. Das sei ein automatischer Prozess, bei dem es ab und an zu Fehlern kommt. Über solche Fehler hatte teltarif in der Vergangenheit bereits berichtet. Auch der Auftragsstau bei Resale war eine Folge dieser Fehler.

"Dem Kunden wird zunächst ein T-DSL-Anschluss geschaltet", heißt es bei der 1&1-Pressestelle. Später dann werde der Kunde auf einen Resale-Anschluss umgeschaltet. Über dieser Umstellung werde er dann per E-Mail informiert. Somit kommen die wenigen betroffenen Kunden final doch zu einem Resale-Anschluss, den sie bei 1&1 beantragt haben.