Mobilfunkmarkt

KPN: Mobilfunkboom ist in Westeuropa vorbei

Stellenabbau bei deutschem Tochterunternehmen E-Plus wahrscheinlich
Von dpa / Julia Scholz

Der E-Plus-Mutterkonzern KPN rechnet für das laufende Jahr mit einem Abflauen des Mobilfunkbooms in Westeuropa. "Die Zeiten der zweistelligen Zuwachsraten sind vorbei", sagte der Chef der Mobilfunksparte KPN Mobile, Guy Demuynck auf der CeBIT [Link entfernt] . Der Markt in Westeuropa werde 2005 in der Größenordnung von vier bis sechs Prozent wachsen.

"Wir wollen schneller als die Branche wachsen", sagte der Manager. Im Fokus stünden dabei vor allem Belgien und Deutschland. "Wir wollen unsere Kundenzahl bis Ende 2006 oder Anfang 2007 auf 18 Millionen steigern, davon elf Millionen in Deutschland", bekräftigte Demuynck.

Angesichts der zunehmenden Sättigung der europäischen Mobilfunkmärkte schloss der Mobilfunk-Chef einen weiteren Stellenabbau nicht aus. Die Effizienz müsste in den drei Kernländern Deutschland, Belgien und Niederlande erhöht werden. "Das könnte zum Abbau von Arbeitsplätzen in der Mobilfunksparte führen", sagte Demuynck. Derzeit seien allerdings keine Einschnitte beim Personal geplant.

In der vergangenen Woche hatte KPN den Abbau von 8 000 Stellen angekündigt, wobei vor allem das Festnetzgeschäft betroffen ist. Die deutsche Tochter E-Plus habe wie die Töchter in Belgien und den Niederlanden 2004 einige Arbeitsplätze gestrichen.

Der KPN-Vorstand zeigte sich offen für Zukäufe: "Wir haben ein waches Auge auf den europäischen Mobilfunkmarkt." Derzeit gebe es allerdings keine Pläne. Einer Expansion nach Osteuropa erteilte Demuynck eine Absage. Dies mache wenig Sinn, da KPN Mobile mit den Niederlanden, Belgien und Deutschland über eine zusammenhängendes Gebiet verfüge.