T-Online

T-Online legt erstmals positives Konzernergebnis vor

Tochter soll zur Telekom-Mutter zurückkehren
Von dpa / Julia Scholz

Europas größter Internet-Anbieter T-Online konnte zum ersten Mal seit dem Börsengang unter dem Strich einen Gewinn verbuchen. Nach Steuern erzielte die Telekom-Tocher ein Plus von 317 Millionen Euro. 2003 war noch ein Minus von 145,7 Millionen Euro angefallen. Der Umsatz erhöhte sich damit um neun Prozent auf 2 Milliarden Euro.

Vermutlich zum ersten und zum letzten Mal sollen die Aktionäre eine Dividende von vier Cent pro Aktie erhalten. Das Unternehmen soll im Laufe des Jahres wieder mit der Muttergesellschaft Telekom verschmolzen werden. Die Entscheidung darüber fällt Ende April. Durch die Fusion will der Konzern eine Milliarde Euro einsparen.

Als erfolgreich bezeichnete der Vorstand die Entwicklung der Verkaufszahlen von Musik- und Filmangeboten. So seien allein im Dezember mehr als 1,4 Millionen Musikstücke über Internet verkauft worden. Insgesamt verfüge T-Online über ein Angebot von 440 000 Hits. Beim Video-Verkauf bestehe bislang nur eine geringe Nachfrage. Durch die Kooperation mit mehreren Hollywood-Filmstudios und dem Vertrag mit der deutschen Constantin-Film Abteilung sei das Angebot jedoch attraktiv erweitert worden.

T-Online setzt verstärkt auf DSL-Komplettpakete

T-Online sieht seine Zukunft im Ausbau des breitbandigen Internet (DSL). Der Kundenstamm für diese Technik sei um mehr als ein Drittel auf 3,6 Millionen gewachsen. Dazu zählten viele frühere Schmalband-Nutzer, die jetzt das neue Angebot nutzten. Insgesamt konnte T-Online die Zahl seiner Kunden nur leicht von 13,1 auf 13,5 Millionen erhöhen. Im Ausland verlor das Unternehmen sogar 200 000 Nutzer. In Frankreich und Spanien soll in den kommenden drei Jahren ein Marktanteil von 20 Prozent erreicht werden.

Mit so genannten DSL-Komplettpaketen will T-Online den Umsatz im laufenden Jahr um 400 bis 600 Millionen Euro steigern. Dies werde sich allerdings nicht auf das Ergebnis vor Steuern (EBITA) auswirken. Hier rechnet man mit einem Rückgang zwischen 100 und 200 Millionen Euro gegenüber dem aktuell vorgelegten Ergebnis von 472 Millionen Euro. Als Grund dafür gab das Unternehmen Investitionen für den Ausbau der Infrastruktur in Frankreich sowie erhöhte Werbe- und Forschungskosten an.